28 Mai 2012

Résumé: Stockholm 2013


Achter Platz! Wahnsinn. Fantastisch. Herzlichen Glückwunsch an Roman Lob. Zu Beginn der Punktevergabe befürchtete ich noch eine ganz große Pleite, aber gegen Ende kamen ja dann doch noch richtig Punkte zusammen. Roman, Thomas, Stefan und Deutschland können damit, mit dem Auftritt und natürlich mit der genialen Anke Engelke absolut zufrieden und stolz darauf sein.

Ansonsten fand sich am Samstag eine würdige Siegerin. Ich weiß nicht, ob es am Donnerstag an Loreens Performance oder an meiner Aufmerksamkeit lag, aber beim Finale kam die ganze Performance jedenfalls viel mehr bei mir an als im Halbfinale. Unter all den mittelmäßigen Nummern war die schwedische doch eine, die positiv hervor stach. Und ein Grand Prix verrücktes Land wie Schweden als Austragungsort ist nun wirklich nicht das schlechteste.

Schlimm ist, dass die russischen Omas tatsächlich zweite geworden sind, aber zum Glück. Allein deshalb muss man Loreen dankbar sein. Sie war die einzige, die diesem Schund den Sieg entreißen konnte.

Mein persönlicher Favorit Italien war gut, aber die Inszenierung war leider zu altbacken, um ganz vorne mitmischen zu können. Ich finde ja eine Show wie die knall bunte serbische Retropop Nummer von vor ein paar Jahren wäre lustiger geworden und vielleicht besser hängen geblieben.

Faszinierend fand ich noch, dass Aserbaidschan auch in diesem Jahr trotz der nichtssagenden Nummer soooo viele Punkte bekommen hat. War mir nicht wirklich nachvollziehbar. Auch Litauen kam viel zu gut weg. Wohingegen Dänemark und Island weiter oben hätten landen müssen. Dass Engelbert da unten ist wundert mich allerdings nicht.

Hier das Endresultat in der Übersicht:
Sweden - 372
Russia - 259
Serbia - 214
Azerbaijan - 150
Albania - 146
Estonia - 120
Turkey - 112
Germany - 110
Italy - 101
Spain - 97
Moldova - 81
Romania - 71
FYR Macedonia - 71
Lithuania - 70
Ukraine - 65
Cyprus - 65
Greece - 64
Bosnia - Herzegovina - 55
Ireland - 46
Iceland - 46
Malta - 41
France - 21
Denmark - 21
Hungary - 19
United Kingdom - 12
Norway - 7

Nach dem Wettbewerb sind aktuell übrigens Sweden, Italien, Türkei, Estland, Frankreich, Moldau, Rumänien, Dänemark, Spanien und die guilty pleasures Lettland, Zypern und Norwegen in der Playlist geblieben. Mal sehen für wie lange. Nächste Woche kommt der Kollege wieder, bis dahin sollte auch diese manische Phase wieder überwunden sein.

Guats Nächtle



25 Mai 2012

Finale

Die beiden Halbfinals sind geschafft, der größte Teil der Spreu wurde vom Weizen getrennt. So hundertprozentig klappt das mit der Sortiererei noch nicht, aber vielleicht wäre ein ESC-Finale ohne russische Omis oder litauische Laienschauspieler auch einfach zu langweilig. Im Allgemeinen kann ich mit den Finalteilnehmern und der daraus resultierenden Playlist, die heute den ganzen Tag im Büro lief (der Kollege hat vorsichtshalber diese Woche frei genommen :-), durchaus leben.

Hier die Startreihenfolge für Samstagabend:
1. United Kingdom
2. Hungary
3. Albania
4. Lithuania
5. Bosnia & Herzegovina
6. Russia
7. Iceland
8. Cyprus
9. France
10. Italy
11. Estonia
12. Norway
13. Azerbaijan
14. Romania
15. Denmark
16. Greece
17. Sweden
18. Turkey
19. Spain
20. Germany
21. Malta
22. FYR Macedonia
23. Ireland
24. Serbia
25. Ukraine
26. Moldova

Der arme alte Engelbert, der für das Vereinigte Königreich an den Start geht hat leider die A-Karte gezogen und darf den Wettbewerb mit seiner sehr ruhigen Nummer eröffnen. Ganz am Anfang hört leider noch niemand so richtig zu, weil das eine Drittel der Zuschauer noch nicht vom Klo zurück ist, das zweite gerade in der Küche die Chips in die Partyschale umfüllt und die anderen noch damit beschäftigt sind Kuriositäten des Tages zu besprechen. Engelberts Lied ist leider auch nicht dazu geeignet irgendjemandes Aufmerksamkeit einzufordern. Allerdings gibt es ja die Jurywertung, die immerhin 50% zählt und hier wird es Punkte für den Altstar regnen.

Den Ungarn geht es da nicht viel besser. Konnten Sie im ersten Halbfinale noch überraschenderweise genügen Punkte einheimsen, um sich fürs Finale zu qualifizieren, wird es hier leider nicht für viele Punkte reichen. Die Nummer bleibt einfach nicht genug hängen. Bis nach 24 anderen Titeln endlich das Voting angeht, hat man die schon längst wieder vergessen.

Das Klagelied aus Albanien hat eine Menge Anhänger. Und das Geschrei der Sängerin macht zumindest genau das, was Engelbert nicht macht, nämlich die Aufmerksamkeit der Zuschauer einfordern. Die Finalplatzierung ist trotzdem schwer vorherzusagen. Schlecht wird es aber sicher nicht sein.

Weiter geht es mit Litauen, dem Überraschungsqualifikanten aus dem zweiten Halbfinale. Ich schätze ja, dass das Weiterkommen zum Teil auch auf die günstige Auslosung zurückzuführen war. Davon kann man im Finale sicher nicht mehr sprechen. Einer der hinteren Plätze. Hoffentlich!

Die Klavierballade aus Bosnien ist ganz nett, aber nicht wirklich toll. Unteres Mittelfeld.

Die russichen Omis bekommen von mir keine Punkte. Aber sicher von vielen Exilrussen und vielleicht noch von ein paar weiteren Geschmacksverwirrten. Da enthalte ich mich.

Island finde ich immer noch toll. Mittelfeld

Die Zypriotin hat ein nettes Lied, kann es live aber nicht gut performen. Fürs Finale hat's gereicht, hier wird es aber nur für die hinteren Plätze reichen.

Frankreich. Meiner Meinung nach einer der unterschätztesten Beiträge des Jahres. Ich finds toll. In den Probenschnipseln, die ich gesehen habe, schien es mir auch so, als könne die Frau live singen. Wenn schon eine Frau mit Uptempo Song gewinnen soll, dann doch lieber sie als die bizarre Loreen.

Nina Zilli aus Italien war von Beginn an meine Lieblingssängerin mit meinem Lieblingssong. Im Gegensatz zur Französin wird Sie auch nicht sooo schlecht gewettet. Ein Finale in Rom 2013 ist sicherlich möglich und wäre auch absolut verdient.

Der Este hat im Halbfinale absolut überzeugt. Er sing gut, er wirkt sympathisch, die Auslosung ist nicht schlecht. Das gibt sicher Punkte.

Der Norweger muss sich noch gewaltig steigern, wenn er im Finale was reißen will. Ich schätze nicht, dass er das drauf hat und setzte ihn deshalb ins untere Drittel.

Aserbaidschan schickt eine junge Frau mit einer netten Nummer in den Wettbewerb. Das wird sich wieder ein solides Ergebnis werden, irgendwo im Mittelfeld.

Bei Halbzeit gibt es immer eine kleine Pause, oder? Das wäre dann an dieser Stelle der Fall. Gut für Aserbaidschan, weil sich der gerade gewonnene Eindruck erstmal festigen kann. Schlecht für den nächsten Song, weil: siehe oben.

Rumänien gilt als einer der Geheimfavoriten, war im Halbfinale aber nur so semi-toll. Könnte trotzdem weit nach oben gehen.

Dänemark. Schwierig. Ich finde sie gut. Hoffentlich geht ihre Radionummer zwischen den beiden Partysongs aus Rumänien und Griechenland nicht unter. Ich will sie im oberen Drittel sehen.

Griechenland. Ja Griechenland. War im Halbfinale besser als erwartet, aber gut ist das nicht. Außerdem gibts mit Frankreich, Schweden, Ukraine, Zypern und Rumänien Titel, die sich mehr oder weniger im gleichen Genre tummeln. Also bei mir fällt sie deshalb durch. Irgendwo hinten.

Die Schwedin kommt auch noch direkt danach und schickt sich an der Griechin im direkten Vergleich zu zeigen, was moderne Partymusik ist. Loreen hat mich persönlich im Halbfinale sehr enttäuscht. Ich dachte eigentlichs schon, dass es an ihr in diesem Jahr keinen Weg vorbei gibt, aber inzwischen hoffe ich wieder. Top 5 ist es mindestens. Der Sieg ist immernoch wahrscheinlich.

Kontrastprogramm aus der Türkei. Was Loreen durch überbordene Dramatik, dunkle Farben, Unterkühltheit und ihren barfüßigen Ausdruckstanz an Ernsthaftigkeit inszeniert, das konterkariert der jüdische Türke mit seinem Spaßsong. Einer meiner Lieblingstitel, aber er hat es bei der Startnummer nicht gerade gut getroffen. Vor ihm Loreen, nach ihm die Spanierin. Puh, harte Nummer. Ich wünsche ihm viel Glück!

Denn die Spanierin streitet um den Titel der Balladenkönigen in der diesjährigen Ausgabe. Stimmlich ganz großes Kino, für mich ganz klar Top 5.

Und dann kommt Roman. Auch nicht gerade der beste Platz, um sich mit bloßer Stimmgewalt in Szene zu setzen. Aus Patriotismus bleibe ich mal bei der Top 10 Prognose, aber leicht wird das nicht.

Danach kommt der maltesische Fußtanz. Auch ein eher überraschender Finalist und ein Kandidat für das untere Mittelfeld.

Mazedonien ist ja nicht wirklich mein Fall. Aber Anscheinend ist die Frau ja am Balkan sehr bekannt und beliebt. Also ein solider Mittelfeldplatz?

Irland. Jedward haben es mit der Startnummer wieder ganz gut getroffen. Ich tippe trotzdem eher auf unteres Mittelfeld, auch, damit die Iren sich nächstes Jahr wieder was neues einfallen lassen.

Der Serbe ist ja auch so ein Balkan-Altstar. Top 10, auch weil der Song ganz gut ist und die Startnummer diesmal richtig gut ist.

Die Ukraine mit ihrem EM-Song. Echt, keine Ahnung. Kann komplett durchfallen oder ganz oben mitspielen.

Der moldauische Colin Farrel mit seiner Lederschürze und den Lampenschirm-Tänzerinnen. Ein lustiger Abschluss für den Wettbewerb. Trotzdem nur unteres Mittelfeld.

So, ohne jetzt nochmal lesen zu wollen, was ich gerade fabriziert habe, glaube ich, ich habe fast alle im Mittelfeld einsortiert. Aber es sticht ja nun mal niemand so richtig hervor. Als Kernbotschaft könnte ich vielleicht zusammenfassen, dass
- die Top 5 meiner Ansicht nach aus Schweden, Italien, Rumänien, Frankreich und Spanien bestehen sollten,
- Dänemark, Serbien und Roman die To 8 komplettieren sollten
- sich Estland, Island, Moldau, Albanien, Mazedonien, Türkei und die Ukraine um die restlichen Plätze auf der ersten Hälfte des Tableaus streiten könnten
- die Omis, Litauen und Ungarn den letzten Platz unter sich ausmachen sollten.
- mein persönlicher Sieger in diesem Jahr aus einem Top 5 Land kommt.

So. Langsam steigt die Spannung ins Unermessliche. Plöd, dass ich dieses Jahr vermutlich alleine gucken werde, weil meine Co-Kommentatorin der letzten Jahre erst vorgestern Mutter geworden ist... andererseits kann man mit der musikalischen Früherziehung ja nicht früh genug anfangen, oder?

Guats Nächtle.

24 Mai 2012

Fazit zum 2. Halbfinale


Die unverständlichste Entscheidung ganz am Anfang: Litauen? Wirklich? Das war doch grauenvoll!

Aber von vorn. Das Halbfinale riss mich ja von vorne herein nicht vom Hocker. Der Eindruck hat sich bestätigt. Wobei ich sagen muss, dass die vielen Balladen zumindest gut vorgetragen wurden (bis auf Slowenien vielleicht. Dornröschen muss meiner Meinung nach noch ein paar Winter an ihrer Stimme feilen). Serbien und Bosnien und Estland hatte ich ja getippt, dass Kroatien seinen Platz an die Mazedonierin verloren hat ist verständlich. Die Frau hat ordentlich Dampf gemacht.

Loreen hat mich ehrlich gesagt ziemlich enttäuscht. Die ganze Inszenierung ist bei mir überhaupt nicht angekommen. Der Norweger hatte heute Abend auch mehr Glück als Verstand bzw. Gesangstalent. Komisch dass die Norweger das 2 Mal hinter einander zustande bringen. Schmissige Songs von einem Sänger bzw. einer Sängerin, die es live einfach nicht drauf haben. Man sollte meinen, die wissen, dass es ein Live-Contest ist. Nun ja, die Ukraine ist in die gleiche Falle getappt. Ist aber auch weiter.

Malta hats geschafft. Das ist überraschend aber verdient. Finde der ganze Beitrag hat eine sehr positive Stimmung verbreitet. Der Sänger hat immer hübsch gelächelt und der Fußtanz war auch ganz witzig.

Die Türkei ist mein Liebling aus dem Halbfinale. Auch wenn ich immer noch denke, dass er Tierlaute von sich gibt ist die ganze Schiffsnummer lustig gemacht und zur Abwechslung auch mal in sich stimmig. Und dann musste ich doch tatsächlich bis zum golden Ticket warten bis endlich der Finaleinzug feststand.

Apropos Golden Ticket. Was für eine überflüssige und völlig witzlose Erfindung!

Bei den Ausscheidern bedauere ich vor allem unsere Nachbarn aus Holland. Das Lied ist seltsam, aber irgendwie süß. Schade. Aber das Ding an dem Lied ist, dass man sich an die Kopfstimme wirklich erst gewöhnen muss und dazu haben die Zuschauer natürlich keine Zeit. Trotzdem schade, ihre Ausstrahlung und ihre Blicke in die Kamera fand ich eigentlich ganz nett.

Nun ja. Heute 70% Quote. Das ist doch. Ich bin trotzdem zufrieden.

Mein Gesamteindruck nach beiden Halbfinals: Lasst bitte einen von den Großen 5 gewinnen. Italien, Frankreich oder Spanien. Bitte, bitte.

Und dann gabs da ja auch noch den Interval Act. Ich finde unsere Lena hat das ganz toll gemacht. Zusammen mit dem Alexander stach sie doch sehr positiv hervor. Besonders der Russe am Anfang war ja wohl grottig. Bei Waterloo haben sie ihm dann vorsichtshalber das Mikroausgedreht. Ob der Tonverantwortliche auch einer von den MDR Mitarbeitern war? Auf jeden Fall hat er da einen sehr guten Job gemacht. Nur schade, dass der Rest weiterhin zu hören war.

Guats Nächtle

ESC 2012: 2. Halbfinale

Nach dem Tipp für das erste Halbfinale fehlt jetzt noch der Tipp für das zweite. Hier fällt es mir allerdings deutlich schwerer Vorhersagen zu machen, weil mir bei der Durchsicht der Titel kaum ein Land wirklich hervorsticht. Nun, zum Glück gibt es Blockvoting (aus welchen Gründen auch immer) und das macht die Dinge dann wieder einfacher.

Zunächst die Teilnehmer und die Startreihenfolge:
1.Serbia
2.FYR Macedonia
3.The Netherlands
4.Malta
5.Belarus
6.Portugal
7.Ukraine
8.Bulgaria
9.Slovenia
10.Croatia
11.Sweden
12.Georgia
13.Turkey
14.Estonia
15.Slovakia
16.Norway
17.Bosnia & Herzegovina
18.Lithuania

Einen richtig einfachen Tipp gibt es: Schweden ist in diesem Jahr der absolute Topfavorit für den Titel. Beim ersten Klick auf das Video, kurz nach der Entscheidung beim Melodienfestivalen, dem schwedischen Vorentscheid, war ich überhaupt nicht begeistert. Die Frau, Loreen, macht komischen Ausdruckstanz, alles ziemlich dunkel und beim Lied blieb mir vor allem der sehr konventionelle Dancebeat im Ohr. Den Hype, der damals schon entstand, konnte ich erstmal nicht nachvollziehen. Langsam aber sicher hat sich das geändert. Die Show ist Drama und anders, das Lied ist gut. Es sollte tatsächlich mit dem Teufel zugehen, wenn die Schwedin den Pott in diesem Jahr nicht nach Hause holt.

Die Norweger sind die neuen Schweden, wenn man sich am letzen Jahr orientieren müsste. Eine schnelle Nummer, zur Abwechslung mit einem männlichen Sänger. Orientalische Einflüsse dabei. Sollte reichen.

Im Gegensatz zu Malta. Die versuchen es mit dem ähnlichen Rezept. Ohne das orientalische, dafür mit den ESC-typischen "This is the night" Textversatzstücken. Fällt wohl eher raus.

Urkaine. Nur nicht zu viel Abwechslung. Eine weitere Uptempo-Nummer, aber wieder mit Sängerin. Auch das sollte reichen. Allerdings reicht es dann auch.

Die Bulgarin, die sich im selben Genre versucht ist leider raus. Auch weil die Inszenierung wohl eher zu ner Ballade passen würde.

Apropos Balladen: Der Balkan Block: Serbien bringt eine sehr ruhige Ballade. Mazedonien, ruhig, aber auch ein bisschen rockig. Kroatien, noch ne Ballade, Slovenien, dito und Bosnien Herzegovina ebenfalls. Also, die Balkanesen sind sich in diesem Jahr einig. Mindestens 2 von den 5 schaffen es schon alleine wegen Ihrer kulturellen Nähe zu einander (so ne kroatische Sängerin hat vermutlich auch schon ein paar Auftritte in den Nachbarländern hinter sich) ins Finale. Das wären dann wohl Serbien und Kroatien. Vielleicht schafft es auch noch Bosnien. Ich finde den ganzen Block zwar sehr langweilig, aber es wäre zumindest keine totale Geschmackskatastrophe wenn es so kommen würde.

Portugal. Und noch eine Ballade. Sorry, aber bei soviel ethnischem Balladengeklüngel kann es dafür eigentlich gar nicht reichen. Und das ist auch nicht weiter schlimm.

Estland. Ratet mal. es ist eine Powerballade. Aber von einem Sänger, vielleicht taugt das um sich hinreichend von den anderen zu differenzieren. Ich tippe mal auf weiter.

Litauen. Love is blind. Nein, auch wenn es so klingt, es ist keine Ballade. Eher Midtempo wie es so schön heißt. Trotzdem ein grauenhafter Song. Vielleicht kommt er weiter, nur weil alle anderen so langweilig sind.

Georgien. Auch keine Ballade und obwohl ich in diesem Halbfinale prinzipiell für jedes Lied mit etwas schnellerem Rhytmus dankbar bin, ist dieses Lied einfach nur ein ganz schlechter Witz. Die Textzeile "I'm a Rocker" hat in einem Lied einfach nichts zu suchen. Entweder man ist einer, oder eben nicht. So tun als ob ist zwangsläufig einfach nur peinlich. Der Typ ist weder ein Rocker, noch ein Joker, noch ein Womanizer sonder eben einfach nur, ich sagte es schon, ein Witz.

Die Holländer: Auch so ne Nummer, wo ich beim ersten gucken nur den Kopf schütteln konnte. Das lag aber vor allem an dem Indianer-Federkopfschmuck der Sängerin. Wenn man über den optischen Schock hinweg ist, ist die Nummer aber ganz süß und sympatisch. Ich hoffe sehr, dass sie es ins Finale schafft.

Der Ziegensong aus der Türkei. Eigentlich auch ein Witz. I määäääh-ke you cry. Aber in der Halbfinalkonstellation ein echtes Highlight.

Die Slowakei. Der einzige Versuch eines Rocksongs. Allerdings kein besonders geglückter Versuch. Ich befürchte, dass es noch nicht mal die paar Rockfans beim ESC hinter sich versammeln kann. Andererseits gabs in den letzten Jahren eigentlich immer einen rockigen Song der das geschafft hat.

Fehlt noch Weißrussland. Die singen irgendwas von Helden. Eigentlich ganz erträglich, modern, mid-tempo. Ich muss mal durchzählen bevor ich mich entscheide. Entweder Weißrussland oder die Slowakei. Auch der Blick auf die Ländertafel hilft da nicht wirklich. Ein paar skandinvische Rockfans sind ja hier durchaus stimmberechtigt, allerdings fehlen Island und Finnland, die bestimmt slowakisch gewählt hätten. Den Weißrussen fehlen wichtige Punkte aus Russland und das Verhälnis zu den Balten und Georgien kann ich nicht wirklich einschätzen. Schwierige Entscheidung. Ich entscheide nach Sympatie.

Also im Finale: Schweden, Norwegen, Ukraine, Holland, Serbien, Kroatien, Estland, Türkei, Bosnien und Slowakei.

Raus wären damit: Georgien, Litauen, Mazedonien, Slovenien, Weißrussland, Bulgarien, Portugal und Malta.

Guats Nächtle

23 Mai 2012

Fazit zum ersten Halbfinale


So, die erste Halbfinalshow liegt hinter uns. Ich muss sagen, ich bin wenig beeindruckt. Die Omis waren noch schlimmer als befürchtet, die Lettinen waren in ihren Wurstkleidern voll darauf konzentriert Ihre Punkte abzugehen, die Zypriotin hätte stimmlich gesehen gut und gerne auch ne Transe sein können. Griechenland war besser als erwartet und die Ungarn bestachen vor allem durch Solidität und haben damit die bemühten Schweizer hinter sich gelassen. Finnland hat leider das Balladenduell mit Albanien verloren. Keine Überraschung bei Dänemark und Island. Irland, Moldau und Rumänien haben ihr Soll ebenfalls erfüllt.

Meine Quote: 80% und die zwei Nieten hatte ich durchaus schon als Wackelkandidaten auf der Liste. Ich bin mit meiner Performance jedenfalls hochzufrieden.

Nicht zufrieden bin ich mit dem Präsentatorentrio. Kein Vergleich zu unseren fantastischen drei Anke, Judith und Stefan.

Morgen gibt es dann den Tipp zum 2. Halbfinale

Guats Nächtle.

22 Mai 2012

Baku 2012


Heute habe ich mit Bee über die Titel gescherzt, die ich mir im Profil gegeben habe und sie schlug vor, ich solle ESC-Analyst ergänzen. Nun, das würde bedeuten, dass ich auch in diesem Jahr wieder über den ESC bloggen müsste. Nicht, dass ich nicht genügend Stoff hätte. Immerhin verfolge ich seit Monaten diverse ESC-Blogs und Tweets, beobachte die Wettquoten auf diversen Plattformen und höre seit Tagen nichts anderes mehr als die ESC-CD - rauf und runter und immer wieder von vorne.

Also, welch besseren Anlass könnte es jetzt geben für den ersten Post 2012! (Hier sieht inzwischen alles ganz anders aus, hoffe ich weiß überhaupt noch wie das bloggen funktioniert)

Morgen findet schon das erste Halbfinale statt. Das sind die Teilnehmer in der Startreihenfolge:
1.Montenegro
2.Iceland
3.Greece
4.Latvia
5.Albania
6.Romania
7.Switzerland
8.Belgium
9.Finland
10.Israel
11.San Marino
12.Cyprus
13.Denmark
14.Russia
15.Hungary
16.Austria
17.Moldova
18.Ireland

Von den 18 Ländern kommen 10 ins Finale. Jetzt versuche ich mal zu tippen, wer das sein könnte:
Vor dem hören der CD hat mich eigentlich kein Lied überhaupt gefesselt [Nachtrag: Klingt lustig, is aber so, denn natürlich habe ich vor dem Erscheinen der CD schon einige Videos der Beiträge gesehen]. Auch bei den ersten Hördurchläufen war ich zu tiefst enttäuscht vom Jahrgang 2012. Aber wie das immer so ist, man hört sich die Lieder schön.

Eines der ersten Lieder, das sich mir in den Gehörgang brannte war Zypern. Eine Art Vengaboys-Sommerparty-Song. Primitiv aber eingängig. Ich wünsche der Sängerin, dass Sie bei aller Choreographie, den Gesang beherrscht und ins Finale kommt.

Konkurrenz droht aus Griechenland. Eigentlich das Gleiche in grün. Ich finde den Song schlechter, aber Griechenland hat im ESC einen ziemliche Erfolgsbilanz und das eindeutig bessere Renommee. Falls sich die beiden Songs gegenseitig kannibalisieren, dann hoffe ich auf Zypern, rechne aber mit Griechenland.

Island. Finde ich toll. Ein wenig Drama und Goth in der Inszenierung, aber doch ein sehr mainstreamiger Popsong. Finale.

Dänemark. Absolut radiotauglicher Pop. Tut nicht weh, bleibt aber auch nicht besonders gut hängen. Ursprünglich wurde das Lied in den Wettbüros sehr hoch gehandelt, ist jetzt aber doch ziemlich ins Mittelfeld abgerutscht. Da gehört es auch hin. Im Finale, dort aber nur Mitte.

Finnland. Ich stehe in diesem Jahr nicht so auf die Balladen, aber die hier ist eine der besseren. Finale.

Russland. Die Omis aus Russland sind viel diskutiert. Ich finde das ganze schrecklich - den Song, die Inszenierung, die Berechnung dahinter. Trotzdem ist es für Russland natürlich egal was sie schicken, ins Finale komme sie sowieso.

Moldau. Traditionell eines meiner Lieblingsländer beim Grand Prix. Auch dieses Jahr wieder sehr lustiger Song, der es hoffentlich schafft. Vielleicht hilft ja auch das Startnummernglück ein wenig mit.

Rumänien ging lange total an mir vorbei, und das obwohl ich überall von dem tollen rumänischen Beitrag gehört habe. Langsam aber sicher kämpft das Lied sich aber auch in meinem persönlichen Ranking ganz weit nach oben.

Irland wird wieder von den lustigen Zwillingen vertreten. Die sind ein Jahr später leider nicht mehr ganz so lustig und der Lack hat ein paar Kratzer abbekommen, aber fürs Finale sollte es reichen.

Wenn von den oben genannten die Griechen noch auf der Kippe stehen, dann streitet es mit der Schweiz, Lettland, Ungarn und Belgien um die letzten beiden Plätze. Alle haben das Problem, dass sie irgendwie nett sind, aber nicht wirklich herausragen. Lettland ist wie Zypern eines meiner guilty pleasures. Trivialer Pop, aber irgendwie süß. Die Belgierin hat auch einen eher unauffälligen Popsong und sie ist das Küken, also bleibt abzuwarten, ob sie mit dem Stress zurecht kommt. Die Schweizer und die Ungarn verpasse ich irgendwie immer, wenn sie in der Playlist laufen - kein gutes Zeichen. Wenn ich mich mal darauf konzentriere finde ich die Songs OK, aber mehr eigentlich auch nicht. Wenn ich mich festlegen muss, tippe ich auf Griechenland und die Schweiz.

Israel ist irgendwie auch sehr lustig, verliert meiner Ansicht nach aber den Kampf um die Alternativ Hörer gegen Moldau.

Österreich ist ein ziemlich peinlicher Ballermann-After-Ski-Song, der hoffentlich nicht mit einem Finaleinzug belohnt wird.

San Marino mit dem Facebook, äh Verzeihung, Social Network Song ist indiskutabel.

Montenegro: Die ganzen Balkanstaaten kann ich in diesem Jahr nicht unterscheiden. Keines der Lieder hat mich irgendwie angesprochen. Außerdem sind die meisten Anrainer im zweiten Halbfinale stimmberechtigt. Also raus.
KORREKTUR: Montenegro ist defintiv anders als der Rest. Das ist aber nicht als Kompliment zu verstehen. Konnte mich deshalb nicht mehr an den Beitrag EURO-NEURO erinnern, weil er furchtbar schlecht und noch nicht mal witzig ist. Es bleibt also beim Urteil: RAUS!

Albanien. Die habe ich vorhin im großen vielleicht-Block vergessen. Könnte es schaffen. Eine große hochgelobte Ballade. Trotzdem einfach nicht mein Fall. Die Inszenierung ist, wenn ich das richtig mitbekommen habe auch nicht unbedingt gelungen. Wenns nach mir geht, is es raus.

So. Soll ich nochmal zusammenfassen? Habe in den letzten Tagen gelernt, dass man im Schriftverkehr nie verlangen kann, dass das Gegenüber alles aufmerksam liest und dass Unklarheiten immer vorprogrammiert sind.

Deshalb hier nochmal die Kernbotschaft: Zypern, Dänemark, Russland, Irland, Rumänien, Moldau, Finnland, Island, Griechenland und Schweiz mehr oder weniger verdient im Finale am Samstag. Albanien, Belgien, Lettland, Ungarn, Israel, Österreich, Montenegro und San Marino mehr oder weniger verdient raus.

Also morgen, das erste HF um 21:00 ich glaube auf EinsFestival oder im Livestream auf www.eurovision.de.

Guats Nächtle.