21 Dezember 2013

Tag 14: on y va - Ende und Fazit

Auch der letzte Tag neigt sich dem Ende zu und im Taxi zum Flughafen lässt es sich vielleicht ein wenig über den Urlaub in Gänze zu sinnieren. Auf jeden Fall aber bleibt Zeit, um noch den letzten Tag mit ein paar Zeilen zu würdigen.
An dieser Stelle muss ausdrücklichst unser Hotel bzw. der wahnsinnig nette Schweitzer Betreiber Christian erwähnt werden. Sicher, es war nicht ausgebucht, trotzdem ist es nicht selbstverständlich, dass wir ohne Aufpreis bis 18h in unserem Zimmer bleiben durften, er uns noch ein Omlette als frühes Abendessen gemacht hat, er uns eine Flasche Wasser für den Weg in die Hand gedrückt hat und er auch sonst immer einfach nett war. Außerdem ist das "Le petit Jura" auch noch sehr schön, das Essen ist gut, und die Lage ist angenehm ruhig. Eine Reiseempfehlung!
Den Tag haben Habibi und ich ruhig verbracht. Ein bisschen Strand, ein wenig Pool und ein paar Schwätzchen mit alten und neuen Bekannten, ein letzter Bisapsaft zu Trommelklängen und Raggaegesang. Nur einer der  neuen war ein wenig anhänglich. Er hat uns letztendlich ein paar Paracetamol aus den Händen geleiert und wollte unbedingt meine emailadresse, damit ich ihm ein Informatikbuch besorge, von dem er schon 4 Bände hat und er unbedingt den fünften braucht. Autor und Titel kannte er aber gerade nicht. Nun gut, lieber "thomas.pau"@web.de, ich hoffe Du verzeihst mir, wenn Du demnächst ein paar senegalesische Mails im Postfach hast.
Und jetzt, wie schon gesagt, sitzen wir also im Taxi zum Flughafen. Und zum Glück können wir fahren, denn auf der Gegenfahrbahn ist ein Stau wie auf der A8 zu Ferienbeginn. Das sind die Pilgerströme , die sich auf den Weg nach Touba machen, zum Gran Magal.
Ich muss sagen, ich gehe mit einer positiven Grundstimmung und bin froh hier gewesen zu sein. Das klingt vermutlich etwas komisch, weil viele der Posts einen eher abschreckenden oder doch zumindest leicht negativen Eindruck hinterlassen haben dürften. Und auch für uns war das die ganze Reise über eher überraschend, hatte ich doch nach den Beschreibungen im Reiseführer immer wieder überzogene Erwartungen, die dann doch auf den ersten Blick nie erfüllt wurden. Die koloniale Perle, die tropischen Mangrovenwälder, die tollen Strände, die an Stonehenge erinnernden Megalithen werden so schön angepriesen, und dann sieht man auf den ersten Blick doch nur den Müll, die Bauruinen, den Staub und die Souvenirverkäufer.
Aber mit der Zeit ändert sich das und andere schöne Erfahrungen nehmen den Platz in den Reiseerinnerungen ein, der sonst den großen Bauwerken und den Postkartenansichten vorbehalten ist. Auch wenn fast alle Gespräche und Begegnungen natürlich einen kommerziellen Hintergrund haben, so sind viele davon doch nett und interessant und man lernt, dass es hier zur Kultur gehört eben nicht nur auf den Boden schauend an seine Mitmenschen vorbei zu laufen, sondern stehen zu bleiben und miteinander zu leben. Zumindest bekommt man den Eindruck. Da Zeit hier auch keine große Rolle zu spielen scheint, ist es auch unmöglich keine Zeit dafür zu haben. Ich kann mir jetzt jedenfalls besser vorstellen, wie schwer es für Afrikaner sein muss sich in Europa einzuleben.
Auch scheinen die Menschen hier allesamt sehr friedlich und tolerant. Religiöser Extremismus scheint hier kein Thema zu sein und ich musste mich auch nie körperlich bedroht fühlen. Nur genervt. Hassling, d.h. solche Verkäufer, die eben einfach kein höfliches nein akzeptieren, gehört leider zum Tourismus im Senegal dazu. Das ist wohl auch in den letzten Monaten nicht weniger geworden, denn seit der Einführung des Touristenvisums ist der Tourismus um knapp 50% eingebrochen. Dass das Leben so für diejenigen, die davon abhängig sind, sehr viel schwieriger und die Verkaufsversuche verzweifelter geworden sind, ist nachvollziehbar.
Nun ja, das sind zumindest für den Moment ein paar meiner Eindrücke.
Jetzt heißt es erstmal legi legi Senegal. À la prochaine. Inschallah!

19 Dezember 2013

Tag 13: Begegnungen

auch an vorletzten Tag haben wir wieder einige interessante Menschen getroffen.

Wir habe uns kurz in den Ort gewagt, um noch ein wenig Geld zu besorgen und sind dann am Strand nach Hause gelaufen. In der Stadt trafen wir nur auf das übliche Geschwerl aus Souvenirverkäufern und Taxifahrern. Obwohl, einer war offensichtlich tatsächlich Bayern Fan, weil er nicht nur alle Spieler kannte, sondern auch noch die aktuellen Ergebnisse von der Club WM. Eine andere Verkäuferin hat uns tatsächlich in aller Ruhe gucken und suchen lassen, eine Seltenheit hier. Einer allerdings war zufälligerweise gleich Fan des FC Swansea, als ich behauptet habe, dass ich da her käme.

Am Strand trafen wir dann noch auf einen Tuareg aus Mali. Ein ungewöhnlich netter Mann. Und weil seine Geschichte vom Krieg und den fehlenden Touristen und vom schweren Leben in der Ferne nicht nur herzergreifend war sondern auch noch absolut plausibel klang, haben wir ihm eine Kleinigkeit abgekauft.

Im Gegensatz zu der Zicke mit ihren Tüchern. Die hat uns gestern schon nicht in Ruhe gelassen und heute wollte sie damit weitermachen. Als wir wieder nicht auf ihre "wir habe doch nichts zu essen" Story und die angeblichen Krankenhausrezepte eingestiegen sind, hat sie uns irgendwas hinterher geflucht.

Wir sahen auch den Herrn wieder, der gestern unsere Landsfrau zusammen gestaucht hat. Wir haben nochmal freundlich über die Situation von gestern gesprochen. Er meinte sie hätte uns wohl eine äußerst unfreundliche Art beigebracht, wie man sagt, dass man nichts kaufen möchte und, dass es nicht notwendig sei, soetwas zu sagen, weil die Verkäufer ja nur ihre Waren zeigen wollen. Wir haben dann deutlich gemacht, dass es eben doch Situationen gibt, in denen das angebracht ist, weil die Verkäufer eben nicht locker lassen. Wie gesagt, das Gespräch verlief höflich. Beide Seiten haben ihre Standpunkte deutlich gemacht. Ganz einig sind wir uns wohl nicht geworden.

Dann war da noch der junge Mann, der sich eine Weile nett mit uns unterhalten hat. Wir haben ihn erst ein wenig ignoriert, weil man ja immer darauf wartet, dass gleich die Verkaufsveranstaltung beginnt, aber die blieb dann einfach aus. Stattdessen hat er uns ein Afrikakettchen geschenkt und ist weiter gezogen. Das gibt es also auch.

Was es aber wohl auch gibt sind komplett Irre. Es tut mir ja leid für den offensichtlich mental gehandicapten Jungen aber irgendwann ist dann auch Schluss mit der Toleranz. Erst schob er ewig sein Fahrrad neben uns her, dann fing der notgeile Typ davon an wie "toll" er meine "Ehefrau" findet und zum Schluss fing er auch noch an uns an zu grabschen und zog blank. Ja genau. Wir bekam definitiv viel mehr zu sehen, als wir sehen wollten und waren dann doch froh, als wir endlich zurück am Hotel waren und die Gittertür hinter uns zumachen konnten.

Nicht begegnet, sind wir den Franzosen, die hier hinter hohen mit Bougainville bewachsenen Mauern ihre Anwesen gebaut haben. Einer unserer vielen neuen Freunde erzählte uns noch, dass das Business mit den Franzosen immer schwieriger werde, da immer mehr ihre eigenen Häuser haben, ihre Freunde direkt zu sich einladen und ihre Ausflüge selbst organisieren. Ein verständliches Problem, für ein Land, dass so stark vom französischen Publikum abhängig ist.

In diesem Sinne sind wir vorbildlich. Wir haben unsere Geld schön im Land verteilt.

salut et legi  legi

18 Dezember 2013

Tag 12: Anfang vom Ende

Heute stand ein letzter Hotelwechsel an. Mit Ali machten wir uns auf den Weg vom Sine Saloum zur Petit Côte. Mit einem kurzen Zwischenstopp am größten Baobab des Senegal und in Joal Fadiout. Das erste der beiden Zwillingsörtchen liegt auf dem Festland, das zweite auf einer künstlichen Insel, die aus Muscheln aufgeschüttet wurde. Das sieht schon ganz nett aus, die Straßen aus Muscheln, Muscheln an der Hauswand, Muscheln am Souvenirstand. Vor allem Fadiout steht auserdem sozusagen symbolisch für das friedliche Miteinander von Christen und Muslimen im Senegal. Die kleine Friedhofsinsel beherbergt die Toten beider Glaubensrichtungen Seite an Seite. Ein schönes Bild.

Danach ließen wir uns von Ali noch am Strandhotel für die letzten Tage absetzen. Das war schwieriger als es sich anhört, denn erstmal konnten wir uns nicht für einen Ort entscheiden, dann waren die Hotels plötzlich fast doppelt so teuer wie im Lonelyplanet angegeben und schließlich konnten wir das eine, auf das wir uns geeinigt hatten nicht finden... Aber schließlich und endlich sind wir jetzt hier. In unserem kleinen Refugium in einem unaussprechlichen Ortsteil von Saly. Und Ali ist wieder weg. Auf dem Weg zu seinem nächsten Job.

Der Vorteil unserer kleinen Odyssee auf der Suche nach dem Hotel ist, dass wir auch schon einen kleinen Eindruck vom eigentlichen Zentrum von Saly gewinnen konnten, einem der Zentren des Pauschaltourismus hier und das macht uns umso froher, diese ruhige Ecke hier gefunden zu haben. Obwohl man natürlich auch hier dumm angequatscht wird. Aber das ist man ja inzwischen mehr oder weniger gewohnt. Nicht gewohnt ist man, wenn man plötzlich auf Deutsche trifft. Ein älteres Pärchen aus Frankfurt Oder praktisch ohne englisch oder französisch Kenntnisse, hat sich hier in einen Club verirrt, wohl schon zum x-ten Mal. Die nette Dame wollte uns noch beibringen wie wir auf Wolof lästige Verkäufer abwimmelt. Leider ging der Schuss nach hinten los und sie hat richtig Ärger bekommen. Der Verkäufer konnte deutsch, hat's migekriegt und dann Stunk gemacht. Die Arme.

Puis, schon halb 10. Zeit fürs Bett. Bonne nuit und legi legi

17 Dezember 2013

Tag 11: Tom, le pecheur

Die Wiederentdeckung der Langsamkeit geht weiter. Ein weiterer Tag der davon getrieben war nichts zu tun. Wir fuhren mit unserer Piroge an den Mangroven vorbei, schauten ein wenig nach links und dann ein wenig nach rechts und warteten am Angelplatz bis unser Mittagessen anbiss. Die großen Fische ließen sich zunächst viel Zeit und knapperten lieber den Köder ab als ordentlich zu zubeißen, aber nach einiger Zeit hatten wir 3 schöne in der Kiste. Auch TS und ich durften je einen einholen. Sehr schön. Schließlich wurde einer am Strand gegrillt und aufgegessen und im Prinzip war das das Programm für heute.

Tom ist wie immer mein Alter Ego. Funktioniert super. Nur das mit dem Studentsein und die 27 nimmt mir niemand mehr ab. Muss wohl am lichteren Haupthaar und an den tiefer werdenden Lachfalten liegen. Die Zeiten in denen ich also für zu jung gehalten wurde sind wohl vorbei. Dafür sind TS und ich über all als die Jungvermählten bekannt. Wenn ich also wieder in den Senegal reisen sollte, muss TS wieder mit. Zumindest hab ich das neulich Abdullah versprechen müssen.

Für mehr Text bin ich jetzt zu erschöpft. Also salut et legi legi

Tag 10: genauer hinsehen...

Senegal ist und bleibt einfach kein Land der ersten Eindrücke, zumindest nicht für solche der positiven Art. Heute fuhren wir von Kaolack nach Ndangane, ins ach so schöne Sine Saloum Delta. Und vorsichtig ausgedrückt hielt sich meine Begeisterung zunächst in Grenzen. Die kleine Hotelanlage wird renoviert, wegen Baumaßnahmen an der Straße gibt es ein Wasserproblem, d. h. duschen ist Glücksache, Internet funktioniert schon seit Tagen nicht, schon beim Aussteigen aus dem Auto wurden wir vom ersten Verkäufer angequatscht, der Ort selber bot erstmal einen sehr uncharmanten Anblick.

Aber so nach und nach gewöhnt man sich ein. Wir haben in der Strandbar gemütlich einen Saft getrunken, die teure Pirogenfahrt für morgen gebucht, nett zu abend gegessen (Baracuda)  und gerade noch von den französischen Hotelbetreibern den Verdauungschnaps spendiert bekommen. Und Ali hat wieder aus seinem Leben erzählt: dass er, bevor er den Auftrag bekommen hat uns durchs Land zu kutschieren für 2000 CFA (3 Euro) am Tag auf der Baustelle gearbeitet hat, dass  er keinen regulären Job hat und deshalb auch keine Steuern zahlt und, dass er 2006 400.000 CFA für einen Platz auf einem Schlepperschiff gezahlt hat, mit dem er illegal auf die Kanaren geflüchtet ist, allerdings wenige Tage später wieder zurück geschickt wurde. Tatsächlich ist er nicht der erste, der und so was erzählt, auch der nette Fischer aus Saint Louis berichtete eine ähnliche Geschichte. Ali ist uns ein sehr treuer und sehr hilfreicher Begleiter geworden. Er hat uns heute auch geholfen, den Preis für die Pirogenfahrt von 60.000 auf 50.000 CFA runter zu handeln, und er saß neben uns am Tisch, als wir für 10.000 CFA unser Abendessen genossen. Was mag in ihm angesichts dieser Summen vorgehen? Schwer auszumahlen.

Süße Träume, bonne nuit et legi legi

15 Dezember 2013

Tag 9: ist doch auch egal

Wäre ich nicht so ein notorischer "Glas-halb-voll-Seher" hätte ich heute vielleicht Grund mich zu ärgern, denn die "Megalithen" südlich von Kaolack hatten im Gegensatz zur Beschreibung des Reiseführers so gar nichts von Stonehenge. Zugegeben, die Anordnung und die mysteriöse Herkunft erinnern etwas daran, und es soll wohl auch größere geben, als die die wir gesehen haben, aber die Erwartungshaltung war eine andere. Wir haben auch nur eine von vielen Steingruppen gesehen, weil unser extra angeheuerter Guide Abdulla die andern nicht gefunden hat. Das wurde von uns allen erst lange totgeschwiegen, bis uns dann die - nicht unplausibelen - Ausreden präsentiert wurden, dass zu dieser Jahreszeit die Wege alle gleich aussehen würden und v.a., dass die hohen Gräser überall es zu gefährlich für uns machen würden zu den Steinen zu laufen, weil darin Schlangen lauern könnten. Dem Argument konnten wir dann nichts entgegen setzen.
Miniatur-Stonehenge
Andererseits ist das aber auch ganz egal, denn unsere Ausflugsfahrt hatte andere Pluspunkte zu bieten: Da wäre die Fahrt an sich auf immer enger und holpriger werdenden Sandstraßen, mitten durch die Dörfer im Hinterland. Afrika pur. Dann wäre da die Kinderschar, die uns auf dem kurzen Fußweg vom Dorf zur Steingruppe begleitete und immer größer wurde. Da wäre die Erkenntnis, dass der Saloum Fluss Salzwasser führt, aus dem Salz auch für den Export gewonnen wird, und, dass Überschwemmungen regelmäßig Bäume absterben lassen, deren Holz dann die Dorfbewohner als Brennmaterial verwenden. Außerdem wäre da noch der heilige Affenbrotbaum, der uns gezeigt wurde, der als Beschneidungsplatz dient.




Am wichtigsten wäre aber wohl die Einladung zum Essen von Abdulla nach der Tour. Es gab natürlich Reis mit Fisch, vermutlich Trockenfisch, recht lecker und anschließend die senegalesische Teezeremonie. Der Tee, grüner Tee mit Minzblättern wird drei mal mit Zucker aufgekocht und nach jedem Brühvorgang wird der Tee solange von Becher zu Becher hin und her und wieder in die Kanne zurück geschüttet, bis genügend Schaum produziert wurde, denn erst dann kann er ausgeteilt werden. Das alles dauert recht lange und so bleibt viel Gelegenheit zum Reden. So erzählte uns unser Fahrer Ali, dass er 33 Jahre alt ist, 2 Frauen hat und mit diesen Frauen 5 Kinder. Deshalb denkt er langsam über Geburtenkontrolle nach. Die 8 köpfige Familie lebt gemeinsam in einem 4 Zimmer Haus. 1 Zi für jede Frau, ein Zi für die Kinder und ein Salon. Er selbst, das ist streng geregelt, schläft abwechselnd 2 Nächte bei der einen und bei der anderen Frau. Überhaupt scheint das ganze Familienzusammenleben strengen sozialen Regeln zu folgen. Dann erklärte er uns noch,  dass seine Frauen auch das Recht hätten sich scheiden zu lassen, wenn er z.b. seine Versorgerrolle nicht ausfüllt. Allerdings gehören die Kinder dann ihm. Und sie muss mindestens 3 Monate 10 Tage warten, bis sie einen neuen heiraten darf, weil es sicher sein muss, dass sie nicht schwanger ist. Usw........ Dann kam das Gespräch auf traditionelle Medizin, Aberglaube und Talismane, die wohl immer noch weit verbreitet sind, denn Ali zeigte uns seine Lederbänder um Oberarm und Bauch, die sein Vater ihm zum Schutz gegeben hat. Ali erzählte auch noch, dass er nur eine Koranschule besucht hat und französisch erst spät im Privatunterricht gelernt hat. Wie gesagt, es war ein langes aber sehr interessantes Gespräch.
Nach so einem anstrengenden Tagesprogramm waren wir natürlich ziemlich erschöpft. Deshalb ließen wir den Nachmittag gepflegt am Hotelpool ausklingen.
In diesem Sinne.... bonne nuit er legi legi.

14 Dezember 2013

Tag 8: Meet Ali

Ali ist also unser treuer Begleiter für die nächsten 5 Tage. Mit ihm und seinem blauen Renault werden wir quer durchs Land fahren. Leider spricht Ali nur französisch, was die Konversation zumindest von meiner Seite aus eher einseitig macht. Aber viel spricht er ja eh nicht und zur Not dolmetscht das Frl. ts.
Der erste Halt heute war Touba, die heilige Stadt der Bruderschaft der Mouriden. Der Gründer Amadou Bamba ist im ganzen Senegal auf Bildern und Amuletten allgegenwärtig, die Lehre sehr populär und die Bruderschaft sehr einflussreich. Bamba wurde mal von den Franzosen ins Exil verbannt und der Tag seiner Rückkehr wird jedes Jahr von den Anhängern mit einer großen Wallfahrt zur Moschee in Touba gefeiert. Diese große Party, genannt Grand Mahal, ist nächste Woche und wenn man von den zu erwartenden Menschenmassen hört, ist es ganz gut, dass wir dafür zu früh dran sind. Man sieht aber schon die Vorbereitungen, Zelte, die aufgebaut werden und Matratzenberge, die zum Verkauf aufgeschichtet werden.
Die große Moschee, eine der größten in Schwarzafrika ist gerade mitten im Umbau. Die relativ einfach verzierten Säulen bekommen einen Mantel aus italienischem Marmor spendiert, die Kuppeln, bislang nur angemalt, werden, wenn ich das richtig verstanden habe, mit marokkanischen Schmuckfliesen bekachelt und seit Bambas Sohn 1936 hat jeder Kalif irgendwas angebaut. Der aktuelle scheint der Meinung zu sein, dass 5 Minarette noch nicht reichen und lässt zwei weitere anbauen, angeblich alles durch Spenden finanziert. Das zeigt zweierlei: Zum einen, dass es der Bruderschaft und ihren Führern finanziell sehr gut geht, was auch im Stadtbild gut erkennbar ist, zum anderen, das Religion hier nicht nur Geschichte ist, sondern gelebte Gegenwart. Wo anderen Orts nur noch verwaltet wird, ist hier ein relativ junger Kult kräftig am expandieren.
Moschee von Touba

einer von vielen Gebetsräumen in der Moschee
Die Fahrt an sich verläuft unspektakulär. Die Landschaft ist eher eintönig, weite trockene Steppe mit Bäumen drauf, gelegentlich eine vorbeiziehende Nomadenfamilie, hier und da mal ein kleines oder auch mal ein größeres Dorf, ab und zu auch mal mit afrikanischen Holzhütten, rund, mit Strohdächern. Die Straßen sind bislang noch erfreulich gut, was jedoch auch mit der Bedeutung Toubas zusammenhängen könnte.
Am frühen Nachmittag kamen wir schließlich an unserem Tagesziel an: Kaolack. Die Provinzhauptstadt ist eigentlich gar nicht so klein, das Zentrum kommt einem aber vor wie kleines Dorf. Das ganze wird dominiert von einem riesigen Markt, angeblich dem größten Westafrikas. Nun, groß war er schon. Wir haben allerdings nur eine kleine Erkundungstour gemacht, denn für mehr war es uns einfach zu heiß. Angeblich können wir hier den Pool eines anderen Hotels mitbenutzen. Leider ist dieses aber am anderen Ende des Dorfs und wir haben es noch nicht gefunden.
Alors, bonne nuit et legi legi

13 Dezember 2013

Tag 7: Der Abschied naht

Zum Glück nur der aus Saint Louis.
Ein bisschen traurig ist das schon, denn unser kleines Idyll hier fühlt sich schon fast wie zuhause an. Andererseits wird es auch wirklich Zeit mal wieder was neues zu sehen und außerdem ist uns die Stadt auch langsam zu überlaufen mit Bleichgesichtern. Uns sind heute bestimmt ... also mindestens ... also 10 reichen glaub ich nicht ...begegnet. Gut, das mit der Touristenschwemme ist dann vielleicht doch eher relativ, aber der Unterschied zu den Vortagen war klar erkennbar. Anscheinend liegt das an einem kleinen Kreuzfahrtschiffchen, das demnächst aufbricht den Senegalfluss flussaufwärts zu befahren und wir haben die sich hier sammelnden Gäste gesehen.
Ansonsten waren wir heute mal am anderen Ufer, haben den Festlandteil der Stadt gesehen, der nochmal ein ganz anderes, weil lebendigeres und städtischeres Bild abgibt und ich habe mein Souvenirsortiment erweitert. Ich sage nur, gut, dass wir ein Auto haben!

Markt in Saint Louis

Heute Abend  hatten wir nun auch endlich unseren ersten Stromausfall im Viertel - praktischerweise war es gerade dunkel geworden und ich war dabei ein bisschen Wäsche zu waschen. Meine für diese Fälle hervorragend geeignete Taschenlampe, die ohne Probleme ein ganzes Zimmer ausleuchtet, liegt selbstverständlich sicher zuhause, aber zum Glück habe ich ja meine Haustechnik - das Licht von Tablet und Handy reichte zusammen aus, um den Waschvorgang abzuschließen und die Wäsche noch aufzuhängen. Und da ging dann auch das Licht wieder an.
Bleibt noch ein wenig Zeit, um mal kurz über das Wetter zu sprechen: meist sehr angenehm. Tagsüber um die 28 Grad, mit leichter Brise, nachts um die 20. Die letzten Tage allerdings wurde aus der Brise doch richtiger Wind, mit Schaumkrönchen auf dem Wasser (die Kenner unter den Lesern mögen bitte daraus die Windstärke ableiten). Und frisch ist der Wind. Man käme fast in Versuchung Socken in die Sandalen anzuziehen.
Mit der Abreise aus Saint Louis beginnt jetzt leider eine Zeit der Unsicherheit, was meine Verbindung zum Netz betrifft. Wir werden also sehen, ob der tägliche Blogpost auch in den nächsten Tagen zustande kommt.
Legi legi er bonne nuit

12 Dezember 2013

Tag 6: lazy beach day

So langsam gewöhnt man sich an das gemächliche Nichtstun. Heute füllten wir einen weiteren Tag in Saint Louis mit einem Besuch des "bei westlichen Urlaubern sehr beliebten" Strands 4 km südlich der Stadt.
Vor Ort sahen wir ungefähr 10 Menschen. Einer lief am Strand auf und ab, einer machte Sport, 3 wollten uns in ihr Restaurant locken. Ein neuer Freund verstrickte uns in eine lange Unterhaltung, um uns am Ende Souvenirs anzubieten. Blöd, dass er sie zu nah am Wasser ausbreitete, denn eine besonders starke Welle spülte die Holzfiguren ein Stück mit sich und nach dem aufsammeln färbte das angebliche Ebenholz doch verdächtig ab. Ein weiterer neuer Freund setzte sich erst ungefragt zu uns unter unsere Akazie und erwies sich später als so ungeheuer penetrant, dass wir die einzige gemütliche Strandbar fast ignoriert hätten, nur weil er sie uns empfehlen wollte. Als wir dort dann unsere Cola tranken, wollte er immer noch nicht das Weite suchen, sondern trommelte uns mit seinem  Kumpel noch ein paar guineische Weisen. Dann gabs im Dorf noch ein paar Verkäufer, aber was es definitiv nicht gab, waren andere westliche Urlauber. Naja, bei uns war der Strand eigentlich recht beliebt, weil er nicht nur lang und breit war, sondern auch noch relative sauber.

der menschenleere Strand

unsere schattensprendenden Akazien

unsere reizenden Musiker (der im T-Shirt ist der anhängliche Freund)


Nachdem wir hinzu noch ein offizielles Taxi genommen haben, gingen wir auf dem Rückweg zunächst notgedrungen ein Stück zu Fuß, um uns dann von einem Taxi clandestin aufgabeln zu lassen. Eine Klapperkiste, die bei jeder Bodenwelle auseinander zu brechen drohte, aber mit mp3 Player mit Fernbedienung ausgestattet, besetzt mit 7 Gästen (2 Frauen und 2 Kinder allein auf dem Beifahrersitz), und neben der Personenbeförderung übernahm der telefonierende Fahrer gerne auch noch Auslieferungsaufträge. Aber dafür wars sehr billig.
Auf dem Fußweg konnten wir auch noch einmal einen Blick auf das Dorfleben werfen. Der war noch ein wenig ernüchternder als der erste, da die Faszination des neuen ein wenig der realistischen Wahrnehmung gewichen ist.
Nichts desto trotz, wieder ein schöner entspannter Tag.
Bonne nuit und legi legi

11 Dezember 2013

Tag 5: i love it

Heute war ein Tag mit weitreichender Bedeutung für den weiteren Verlauf der Reise. Nach dem Ausflug zum Vogelpark mit Didi beschlossen wir nämlich uns für die 5 Tage und 4 Nächte nach Saint Louis einen Fahrer zu gönnen und von Didi das ganze organisieren zu lassen. Jetzt wissen wir also, dass wir erst am Samstag weiterziehen werden und dass wir dann Stopps in Touba, Kaolack und im Sine Saloum Delta haben werden. Nach unseren bescheidenen Erfahrungen mit dem Nahverkehr erschien uns das eine erstrebenswerte und vor allem komfortable Variante.
Aber genug davon. Heute waren wir also zunächst im großen Vogelpark Djoudi. Ich hatte mir den Nationalpark etwas spektakulärer vorgestellt, aber bei so einem Tagesausflug sieht man eben nur einen Bruchteil des riesigen Geländes. Die Pelikane waren aber schon sehr beeindruckend.
Zurück in der Stadt machten wir uns einen entspannten Nachmittag, schleuderten durch die Stadt, besuchten ein überraschend interessantes kleines Museum und stellten fest, dass wir anscheinend schon überall bekannt sind. Zumindest häufen sich die Begegnungen mit Leuten, die mich von weitem mit "Hello Tom" begrüßen. Ist halt doch n recht kleines Dorf, die Altstadt von Saint Louis.
Und einer erzählte uns, dass er uns gestern gesehen hätte, wie wir durchs Fischerviertel liefen und fragte uns gleich aus wie wir den Senegal finden, und Saint Louis und was uns am meisten beeindruckt hat und was noch usw... Bevor er letzten Endes natürlich dich nur Geld wollte, um angeblich Milchpulver zu kaufen, erzählte er noch von seinem Bruder in Wiesbaden. Anscheinend haben überhaupt alle Senegalesen Brüder oder Cousins oder Onkel in Deutschland. Viele sind überraschenderweise Mediziner und wohnen in München, Berlin oder auch Dortmund. Wiesbaden und Mainz sind da doch wenigstens kreativere Orte...
Sodale. Genug für heute.
Bonne nuit

10 Dezember 2013

Tag 4: was für ein Tag

Jawohl. Es geht doch. Alles wieder gut zwischen dem Senegal und mir. Saint Louis hat die Erwartungen mehr als erfüllt.
Wobei so gesehen, eigentlich auch wieder nicht. Die überall gepriesene koloniale Schönheit ist nämlich ganz schön heruntergekommen. Aber das ist eigentlich auch ganz egal. Das Hotel ist wunderschön hergerichtet, der Frühstückskaffee war lecker und die Verkäufer sind hier weit weniger aufdringlich als in Dakar und verstehen meistens auch ein "non merci". Allerdings fällt mir das nein sagen hier schwerer, weil ich schon ein paar interessante Objekte für die Souvenirecke erspäht habe.


Straßen von Saint Louis

Straßen von Saint Louis

Nach einem entspannten Spaziergang über die Insel trafen wir einen sehr interessanten Mann, ich glaube er hieß Mokhbar, oder so ähnlich. Zunächst freute er sich einfach nur, dass wir seine Stadt mochten. Als wir ihn das zweite Mal trafen fing er an zu erzählen: von der Insel, den Fischern, den Booten usw. Er selbst ist auch Fischer und erzählte das ganze herrlich enthusiastisch und herzlich in ganz klarem Französisch, dass sogar ich meistens verstand. Dann bot er uns an, uns das Fischerdorf zu zeigen und er führte uns durch Straßen, in die wir uns alleine sicher nicht getraut hätten. Nicht weil es gefährlich gewesen wäre, sondern weil wir das Gefühl gehabt hätten, den Leuten quasi durch den Vorgarten zu latschen. Und wir sahen unglaublich viele spielende Kinder auf der Strasse und amden Strand vom Fischerdorf, der leider auch recht verdreckt war. Wir sahen wie die Pirogen entladen werden, wie die Fische getrocknet und konserviert werden, wie sie verladen werden, wir sahen Leute beim Reparieren der Netze, beim Nähen von Kleidern, beim Bearbeiten von Metallzeugs. Wir sahen so viel tolles, interessantes und leider auch sehr bedrückendes, das wir am Ende dieser Führung Mokhbar gerne Geld in die Hand gedrückt haben.

Mokhbar auf seinem Boot

Die Models haben sogar gratis posiert 
Die Mantas sind für den Export

Damit diese ganzen Eindrücke jetzt etwas Zeit zum setzen haben, werden wir morgen Vögel gucken fahren.
Bonne nuit.

Tag 3.5: Zeitangaben

Wegen des Verkehrs zwischen Dakar und Thies ist die Strecke nach St Louis nicht unter 4 h zu bewältigen....
Kann aber auch mal 8 h dauern, wenn man in einem großen Bus fährt, der ständig anhält um Leute aus und einsteigen zu lassen, die dann Gepäck aufs und vom Dach laden müssen...
Ankunft in Saint Louis gegen 1h Nachts. Verständigung mit dem Taxifahrer rudimentär, Empfang im Hotel herzlich, obwohl wir den Rezeptionisten definitiv aus dem Bett geklopft haben.
Aber zumindest hält das www.sunu-keur.com alles, was es im Netz versprochen hat. Ich will hier gar nicht mehr weg...
Salut

Tag 3: boahhhh....schwierig

Also es bleibt .... schwierig. Ich bin froh, dass wir Dakar Area jetzt hinter uns lassen werden und hoffe auf eine entspanntere Atmosphäre in Saint Louis. Ich glaube, das ständige abgezocke ist man ja aus anderen Ländern gewöhnt, aber der Unterschied ist, dass es hier einfach immer gleich um mehr Geld geht.1000 CFA sind eine Standardgröße und das sind dann eben auch gleich mal 1,50 Euro. Zur Veranschaulichung: wir machten uns vorhin auf den Weg zum Busbahnhof. Natürlich blieben wir nicht lange allein. Babou erzählte uns von seinem Bruder in Wiesbaden und am Bahnhof stellte er uns den ersten Kontakt vor. Die Buschtaxifahrer wollten aber nur für uns fahren und das war uns zu teuer. Das Problem: Dieser Bahnhof ist ein einziger Blechfriedhof - Autos, Autos, Autos und dazwischen Busse und Menschen.... Wir ließen also zu, dass die Taxifahrer von vorhin uns den Weg zum Bus zeigten. Resultat: zu dem ticket 2600 CFA kamen 1000 pro Rucksack, das war noch zu erwarten. Dann noch 1000 für den "Platzanweiser " im Bus. Dann noch 5000 für alle die uns geholfen habe und dann nochmal 1000 für den ersten Typ, der uns ein Stück begleitet hat. Aber hoffentlich führt das dazu, dass wir mit unseren Rucksäcken in Saint Louis ankommen werden.

Davor waren wir heute auf Gorree einem ganz netten Inselchen mit trauriger Sklavenhandels Geschichte und davor waren wir bei der Polizei, weil jemand erzählte, da könnte man "verlorene" Ausweise wiederfinden. Resultat: 20000 CFA Schmiergeld weniger, zwei gestempelte Papiere mehr, aber keine Ausweise.

Nun gut. Nennen wir es Entwicklungshilfe.

08 Dezember 2013

Tag 2: Entschleunigen! Wir arbeiten noch dran

Heute ist Sonntag und wie das eben so ist, am Sonntag steht das Öffentliche Leben. Wir liefen ein wenig durch die verwaisten Straßen und mussten schnell feststellen, dass die Schönheit Dakars sich jetzt nicht unbedingt direkt auf den ersten Blick aufdrängt.

Wenigstens wurden wir heute nicht beraubt. Zumindest nicht direkt. Wir ließen uns allerdings von einem Touristenjäger abschleppen und zahlten dann dafür, dass yoro uns mit nach Hause nahm, uns Essen servierte, uns von seinem kleinen Cousin an den garantiert Touristen freien Strand bringen lies und am Ende noch zu einer lustigen Tanzveranstaltung zu Ehren einer Geburt mitnahm. In Summe klingt das jetzt aufregender als es war, denn zwischen den Programmpunkten verging doch recht viel Zeit. aber vielleicht ist das genau die richtige Art hier zu Reisen. Ohne Checkliste, ohne Zeitdruck....

Yoro verkaufte uns das ganze übriges als Probe Veranstaltung. Sein eigentlicher Jackpot besteht in der Möglichkeit, dass wir ihn noch für unseren 5tagigen Ausflug in den Süden buchen könnten. Immerhin spricht er gut englisch....ob er den gewonnen hat steht aber noch nicht fest. Das mit dem Englisch ist wichtig, denn mein Talent für Wolof ist quasi nicht existent.

Si. Ich bin so fertig, dass ich jetzt sofort Schluss machen und schlafen gehen muss. also

Bonne nuit

07 Dezember 2013

Tag 1: Dakar

Der erste lange Reisetag ist vollbracht. Er begann mit einer Busfahrt um 5:23h und fand ein vorläufiges Ende in einer Taxirundfahrt durch Dakar. Dazwischen klappte alles erfreulich gut. Die S-Bahn fuhr, die Flieger waren pünktlich, Frl. ts wartete wie verabredet in Brüssel am Gate auf mich, die Visaprozedur in Dakar zog sich zwar etwas in die Länge, verlief aber reibungslos und besonders wichtig: es gab den üblichen Gratiskaffee von der Lufthansa im Terminal 2.

Als wir endlich im Hotel eingecheckt hatten, war es bereits 19h.wir wollten also nur noch mal kurz raus, was essen gehen, Wasser kaufen und vielleicht etwas die Füße vertreten. Das Ergebnis: 2h später waren die Mägen zwar in jeder Hinsicht gut gefüllt, die Taschen aber erheblich leichter. Denn kaum in Dakar angekommen, wurden wir auch schon beklaut. Die Masche: 2-3 Männer verwickeln uns in die gewohnten "schau mal was ich Dir tolles verkaufen kann nein Gespräche. Plötzlich fangen sie an, wie gestört an den unteren Taschen meiner Cargohose rum zu zupfen. Auch wenn da nix drin ist, sind meine und tsses Aufmerksamkeit abgelenkt. Außerdem zupfte wohl auch noch einer an tses Schulter rum. Der perfekte Moment, um in tses Rucksack zu fassen. Nun gut. Nur Geld und ein paar hier nicht benötigte Ausweise verloren und einen teure Lektion gelernt. Und Frl. ts die Laune verdorben.

Ohne diese Vorfälle (der erfolgreiche Diebstahl war det 3. Versuch dieser Machart) wäre mein erster Eindruck heute sehr positiv ausgefallen. Das begann schon, als ich den kleinen Flughafen betrat. Ich war regelrecht elektrisiert von der Tatsache, jetzt endlich in Afrika angekommen zu sein. Nach gefühlt 5mal Asien ist das jetzt mal wieder was richtig neues.

Ich bin jedenfalls gespannt wie's weiter geht.

Ba beneen & Bonne nuit

T minus 7,5 Stunden: soll ich jetzt noch ins Bett gehen?

Also so ganz entspannt an eine Reise ran zu gehen ist vielleicht auch suboptimal.

Gerade eben bin ich mit packen, mp3 Player und Handy bespielen, Akkus aufladen und Speicherkarten formatieren fertig geworden. Ich würde mal sagen, just in time, denn in weniger als 8 Stunden geht der Flieger. Ich schätze ein wenig mehr Vorbereitung im Vorfeld wäre wohl sinnvoll gewesen, aber nun gut, ist ja alles fertig geworden und schlafen kann ich ja in der S-Bahn, am Flughafen und im Flieger....

Denn, da Xaver den Flugplan in Europa doch nicht so durcheinander wirbelt wie befürchtet, geht es morgen los.

Wohin?

In den Senegal!


Größere Kartenansicht

Genauer gesagt: erstmal nach Dakar, dann nach Saint-Louis und dann irgendwo ins Sine-Saloum-Delta oder an die Petite Côte.

Ich freu mich! Endlich schaffe ich es nach Afrika und zu Verdanken ist das dem Frl. ts aus Berlin, dass sich bereit erklärt hat, mich zu begleiten und das ich hoffentlich beim Umsteigen in Brüssel am Flughafen treffen werden.

So, jetzt vielleicht doch noch ein paar Stündchen Schlaf und dann geht's los

Ba beneen oder auch Salut et bonne nuits