28 Mai 2010

Ruhe vor dem Sturm

ein erstaunlich ereignisloser Tag. Zumindest was den ESC betrifft. Sieht man mal von der Tatsache ab, dass die Welt, und allen voran die Schweden selbst schockiert sind vom Ausscheiden der mitfavorisierten Anna Bergendahl. Auch ich finde es skandalös, dass die Frau mit dem Aprikosenkernbeitrag ihren Platz gestohlen hat, aber so ist das eben beim Grand-Prix. Es gibt immer Überraschungen.

Interessant ist, dass jetzt nicht nur die Finalisten feststehen, sondern auch deren Startnummern. Und damit ist auch klar, dass es sich morgen lohnen wird tatsächlich von der ersten bis zur letzten Minute an voll konzentriert den Darbietungen zu lauschen. Denn Safura aus Aserbaidschan (langsam kann ich's auf Anhieb richtig schreiben) hat die schwere Startnummer 1. Eigentlich ein großer Nachteil jeder Anrufshow und vor allem einer so langen Show. Ob sich das aber auch in diesem Jahr so auswirkt bleibt abzuwarten, denn morgen können die Zuschauer zu Hause von Beginn an für ihren Lieblingstitel voten. Also noch bevor die überhaupt aufgetreten sind. Ich persönlich finde diese Regeländerung ja total hirnrissig. Schließlich sollte immernoch zählen was auf'm Platz passiert und das kann man vorher doch noch gar nicht wissen. Da haben doch bestimmt wieder die Controller entschieden, dass sich mehr kostenpflichtige Anrufe generieren lassen, wenn der Abstimmungszeitraum länger dauert. Die letzten sind die ebenfalls hoch gehandelten Dänen.

Jedenfalls, ich wollte über die Startnummern schreiben. Safura fängt also an und weiter geht's gleich mit Spanien und Norwegen. Sicher zwei spannende Beiträge. Danach geht's weiter mit Moldau bevor sich dann gleich alle drei Jungs mit ihren Gitarren hintereinander dem direkten Vergleich stellen müssen. Der walisische Zypriote macht dabei den Anfang, gefolgt vom rockenden Bosnier und meinem Lieblingsbelgier.
Nach diesem spektakulären Shoot-out fällt der Spannungspegel erstmal ab. Nacheinander kommen die eher durchschnittlichen Titel aus Serbien, Weißrussland, Irland, Griechenland und UK. Letztere bilden in diesem Block vermutlich den Tiefpunkt.
Von diesem schwachen Block könnte die Georgierin sehr profitieren, denn sie folgt auf den Engländer und kann aus dieser Position sicher ganz besonders glänzen. Sie ist die erste in einem relativ starken und schnellen Block. Auf Sofia folgen die hervorragenden Türken (die Rockband Manga hat wohl tatsächlich schon MTV-Awards gewonnen), die Albanerin hat wohl im ersten Halbfinale eine starke Leistung abgeliefert und die Isländerin im Vulkankleid singt auch eine ganz schmissige Pop-Nummer.
Um das ganze abzuküren, es folgen: Ukraine, Frankreich, Rumänien, Russland, Armenien und Deutschland, Portugal, Israel und Dänemark.

Vor Lena kommt erst der unglaublich schlechte Russe und dann das schreckliche Loblied auf die armenische Aprikosenernte. Nach ihr kommt die Portugiesin mit ihrer schönen Ballade, die so auch schon anfang der 90er von Mariah Carey hätte gesungen werden können. Sie soll zwischen zwei Balladen von Powerfrauen im engen Korsettkleidchen hervorstechen. Ich finde es tatsächlich schwer vorauszusagen, ob das klappt. Sicherlich ist der Kontrast Armenische Folklore vs. moderner Chartpop eher gut für Lena. Andererseits könnte durch das Sandwich auffallen, dass Lenas Stimmchen eben doch nicht so toll ist, dass es für die große Bühne reicht und ein hübsches Lächeln alleine eben noch keinen ESC-Sieger macht. Ich bin mal gespannt.

Auf jeden Fall ballen sich am Ende wieder eher die favorisierten Liedchen. Mal sehen ob die Dänische Windmaschinenorgie in dieser Position tatsächlich noch glänzen kann und der Israeli diesmal seine Töne trifft. Ich wünsch' es ihm.

So. Morgen ham' wir's alle wieder für ein Jahr überstanden. Na, vielleicht übermorgen, schließlich müssen am Sonntag noch die Ergebnisse diskutiert werden. Zeit wird's jedenfalls. Zu viele Grand-Prix-Fotostrecken auf den einschlägigen am tagesgeschehen ausgerichteten Internetseiten.

In diesem Sinne, nochmal kurz zum Mitschreiben:

1 Aserbaidschan
2 Spanien
3 Norwegen
4 Moldau
5 Zypern
6 Bosnien-Herzegowina
7 Belgien
8 Serbien
9 Weißrussland
10 Irland
11 Griechenland
12 Großbritannien
13 Georgien
14 Türkei
15 Albanien
16 Island
17 Ukraine
18 Frankreich
19 Rumänien
20 Russland
21 Armenien
22 Deutschland
23 Portugal
24 Israel
25 Dänemark

(fast ohne nach zu gucken)

Fjordsetzung folgt.

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