Buenas tardes,
wie gestern, melde ich mich auch heute aus dem schoenen Oertchen Potosi, der hoechstgelegenen Grossstadt der Welt (immerhin ueber 150.000 Einwohner).
Beeindruckend, wie eine Stadt ihre ganze Existenz nur einem einzigen Berg zu verdanken hat, der zufaelligerweise von oben bis unten voller Silber und Mineralien steckt. Da wird in einer voellig unwirtlichen Gegend, staubtrocken und fern jeder Zivilisation ein bisschen lukratives Metall entdeckt und schon entsteht eine Stadt, die im 17. Jahrhundert groesser war als Rom oder Paris und die zeitweilig die groesste Stadt des gesamten amerikanischen Kontinents war. Und jetzt ist der Huegel, der diese Entwicklung erst hervorgerufen hat so durchloechert, dass die mineros in etwa 5 bis 7 Jahren mit dem Graben aufhoeren muessen, weil die Stollen nicht mehr stabil genug sein werden. Aber was passiert dann mit dem ganzen Ort mit seinen wirklichen beeindruckenden Kirchen und Plaetzen und was wird aus den mineros und ihren Familien? Der Berg an sich beinhaltet wohl immernoch Rohstoffvorkommen, die fuer die naechsten 200 Jahre Bergbauarbeit reichen wuerden.
Allein dieses Jahr sind uebrigens 60 Minenarbeiter bei Grubenungluecken ums Leben gekommen. Noch erschuetternder ist die Zahl der Indigenas, die waehrend der Kolonialzeit hier unter den Spaniern zu Tode schuften mussten: ueber 8 Millionen Menschen.
Hier ein Bild des Cerro Rico:
Noch was banales zum Schluss. Das Wetter ist nicht so schlecht, wie es auf dem Bild scheint. Waehrend der ganzen Zeit hier in Bolivien ist es schon so, dass morgens aller schoenstes Wetter herrscht und am Nachmittag oder Abend Wolken aufziehen. Hier in Potosi ist das nur etwas frueher und die Gewitter sind etwas heftiger. Trotztdem habe ich es uebrigens geschafft, mir vor Tagen bereits einen heftigen Sonnenbrand einzufangen und seit heute verabschiede ich mich von der obernsten Hautschicht auf Stirn und Nase. Na Bravo.
Entonces. Hasta pronto.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen