31 Dezember 2008

Silvesterkracher

So habe ich mir das nicht vorgestellt. Statt wie in den letzten Jahren mit den Freunden im Fuchsbau Silvester zu feieren, bei Tom Kah Suppe und Cappuccino-Torte, werde ich ganz alleine bleiben, zwischen Bett und Sofa hin und her wandern und neben Selbstmitleid auch noch in den eigenen Schweißausbrüchen baden. Ganz toll.

Darnieder gestreckt hat mich laut Ärztin nicht der peruanische Virus, den ich mir am Machu Picchu angelacht habe, sondern wohl ein heimischer Virus, der hier umgeht und mein geschwächtes Immunsystem zur Reinfektion genutzt hat. Wie heimtückisch. Immerhin hat der Hustenreiz inzwischen etwas nachgelassen. Das Dauergehuste am Montag hat nämlich zu Muskelkater im Bustkorb geführt und das ist echt schmerzhaft.

Nun, ich wünsche der Leserschaft, dass sie schön feiert, viel Spass hat und gut ins neue Jahr rutscht und ich melde mich dann im neuen Jahr wieder.

Guten Rutsch

26 Dezember 2008

Daheim ist halt daheim

Das war's mit dem Urlaub. Vorgestern, also an Heiligabend bin ich pünktlich um 18:00h in München gelandet und nach kurzem Abstecher in den Fuchsbau bin ich gleich mit meinen Eltern nach Hause gefahren, um mit Ihnen Weihnachten zu feiern.

Bis auf den letzten Flug, von London nach München waren übrigens alle Flüge dieses letzten Teilstücks verspätet. Es ging schon mit 2 Stunden in La Paz los, weil der Flieger zu spät aus Miami eintraf, in Santa Cruz konnten wir dann nur eine knappe halbe Stunde aufholen und der Flieger nach London startete in Miami ebenfalls mit 2 Stunden Verspätung. Mir war's relativ egal wo ich meine Zeit absitze, schließlich war die Zeit zwischen den Flügen sowieso wieder recht lange. Mehr geärgert hat mich das außerordentlich schlechte Unterhaltungsprogramm von American Airlines. Wenn nicht mal ich annehmbare Filme in der Auswahl finde, dann heißt das schon was. Positiv gesehen hatte ich dadurch mehr Zeit zum Schlafen.

Ansonsten waren die Flüge ruhig und die Reise angenehm, von den ganzen Security Checks habe ich allerdings zu Hause noch geträumt!

Was jetzt noch folgt ist das Sortieren der ganzen Fotos. Ich schreibe hier nicht wie viele es sind, aber die Zahl ist vierstellig und im Moment bin ich mit der ersten Auswahl etwa bei Tag 14. Ich wäre vermutlich schon fertig, wenn sich der blöde Jobo Image Tank nicht ständig aufhängen würde.

In diesem Sinne, noch ein letzer Gruß auf Spanisch: Buenas Noches a todos!

Frohe (Rest-)Weihnachten

Dieser Post ist leider etwas überfällig, aber ich bin leider nicht früher dazu gekommen. Ein Feiertag fehlt ja noch, also ist Weihnachten noch nicht ganz vorbei und ich kann der Leserschaft immer noch wünschen, dass sie diesen schön feierlich im Kreise der Lieben verbringt.

Also tue ich das hiermit. Genießt die freie Zeit!

22 Dezember 2008

Last Minute Gruesse aus La Paz

Nach gut 12h Busfahrt bin ich gestern wieder in La Paz angekommen. Ich war sogar erstaunlich fit. Das muss wahrscheinlich am fantastischen Ormeño Bus gelegen haben, der, wie ich hier erwaehnen muss, falls sich ein anderer Reisender mal auf diese Seite verirrt, absolut puenklich und ueber fast jede Kritik erhaben war. Ausserdem waren die Sitze nochmal ne Klasse bequemer als bei Cruz del Sur.

Was gibt es ueber die Reise sonst noch zu berichten? Da waere zum einen die Taxifahrt zum Busbahnhof in Arequipa. Nachdem ich ja wie berichtet an jenem Tag schon im Plattenladen die unglaubliche Nazisybmbolik gespickte CD entdeckte, fragte mich am Abend des selben Tages doch tatsaechlich der Taxifahrer, ob es denn stimme, dass alle Deutschen Rassisten seien. Diese beiden Erfahrungen zusammen trafen mich doch irgendwie aus heiterem Himmel, da man sonst als Deutscher eigentlich nur positive Reaktionen erntet. Nun gut. Habe versucht sein Deutschlandbild etwas zurecht zu ruecken, ist mir aber glaube ich nicht gelungen.

Ausserdem waere da noch die Grenzueberquerung am Morgen in Desaguadero. Das ist der zweite, etwas kleinere Grenzuebergang am Lago Titicaca (der andere ist in Copacabana). Nun, was soll ich sagen, Buerokratie lebt! Erst muss man Ewigkeiten vor dem einen Buero schlange stehen, damit der Peruanische Beamte einen Stempel auf den Teil des Immigrationsformulars macht, das bei der Einreise im Pass verblieb. Dann geht man ins naechste Gebauede, damit der Beamte dort den Zettel raus nimmt und einen Stempel in den Pass macht. Erst dann geht man ueber die Grenze und hofft nicht gefilzt zu werden. In Bolivien muss an sich dann im ersten Buero erstmal das Immigrationsform abholen, um es dann ausgefuellt im naechsten Buero vorzuzeigen und sich seinen Stempel im Pass abzuholen. Echt kompliziert. Immerhin habe ich in dem Behoerdenzirkus eine andere Deutsche kennengelernt, deren Freundin zufaelligerweise aus Hoechstaedt a. d. Donau kommt und gerade in oder bei Sucre ihr FSJ macht. Zufaelle gibts.

Jetzt bin ich also wieder in La Paz. Es fuehlte sich nicht wirlklich wie nach Hause kommen an, eher wie eine voellig neue Stadt. Das hat bestimmt zum einen damit zu tun, dass ich diesmal am anderen Ende der Stadt Quartier bezogen habe, zum anderen aber auch an der Stadt selbst. Zumindest sind mir beim ersten Mal nicht so viele Bettler aufgefallen wie gestern.

Und nun sind die 5 Wochen fast vorbei. Morgen frueh um 5:30h werde ich mich auf den Weg zum Flughafen machen und den gut 30h Marathontrip nach Hause antreten. Bleiben noch ein paar Stunden fuer letzte Souvenireinkaeufe.

Freue mich schon auf Weihnachten zu Hause in Good Old Germany.

Hasta pronto

21 Dezember 2008

Adios Arequipa, adios Perú

So. noch 4 Stunden bis der Bus abfaert. Zumindest bis der Bus abfahren soll, Ormeño Busse sollen nie puenklich sein.

Jedenfalls ging der Tag bis jetzt erstaunlich schnell vorbei, und dass, obwohl Punkt 1 es Zeittotschlageplans schon mal ins Wasser fiel. Aus dem in der Sonne liegen im Liegestuhl wurde naehmlich Dank schlechtem Wetter nichts. Fuer ein kurzes Mittagsschlaefchen in der Haengematte hat`s gereicht, dafuer musste ich danach allerdings erst wieder nen Kaffee trinken gehen, um mich wieder aufzuwaermen.

Was habe ich sonst noch gemacht: Hotel in La Paz organisiert, Mittags Crepe mit Chicken-Avocado-Kaese-Fuellung gegessen, Mittagsschlaefchen gemacht, Kaffee getrunken (in nem richtigen Coffee-Shop - Arequipa ist so toll!), zu viel Geld fuer Souvenirs und CD´s ausgegeben(eine davon ist eine CD, die dem Hoerer wohl Deutschland naeher bringen soll. Das schlimme daran ist nicht mal, dass "Hoch auf dem gelben Wagen" deutsches Liedgut repraesentiert, sondern dass das Cover rundrum von Nazi-Symbolik ueberhaeuft ist, inkl. gruessendem Hitler auf Vorder- und Rueckseite. Musste das Ding schon alleine deshalb kaufen, damit es da nicht mehr im Regal rumsteht!), im Lieblinsrestaurant zu Abend gegessen (fuer den Quinua-Crepe war wieder kein Platz, was solls) und jetzt sitze ich hier. Der Plan sieht vor hier noch ein wenig Zeit zu verschwenden und dann noch in einer Musikkneipe meiner Wahl irgendwas zu trinken.

Gestern war uebrigens auch noch ein Tag, und sogar ein sehr schoener. Wir hatten naemlich nicht nur Glueck mit dem Wetter (obwohl es auf der Rueckfahrt beim selben Mirador wie schon Tags davor wieder angefangen hat zu regenen), sondern vor allem, weil wir Kondore gesehen haben (genau Mehrzahl). Einer flog sogar ganz nah an mir vorbei. Sehr schoener Vogel.

Noch 2,5 Tage bis zum Heimflug. Endspurt.

Buenas noches

18 Dezember 2008

Chivay

gerade eben sitze ich in Chivay, am Colca Cañon, in einem Internetcafe und warte darauf, dass der Regen aufhoert. Heute morgen startete die 2 Tages Tour noch bei schoenstem Wetter in Arequipa und just als wir am Aussichtspunkt ankamen fing es an ganz gewaltig zu graupeln und zu regnen (habe das Foto vom Schild Mirador dann sicherheitshalber aus dem Bus raus gemacht). Ich hoffe mal, dass morgen frueh das Wetter wieder besser ist, und vom anderen, wichtigeren Mirador Cruz del Condor wieder mehr zu sehen sein wird.

Gott sei Dank habe ich mich von dem Tourguide gestern nicht noch zur 3-Tage-Wandertour ueberreden lassen. Er hatte mich schon fast so weit! Aber aufgrund meiner Erkaeltung und der Tatsache, dass mir nach ueber 4 Wochen einpacken, busfahren, auspacken, sightseein, einpacken..... langsam die Luft ausgeht, habe ich mich dagegen entschieden. Tatsaechlich war es sogar so, dass ich am liebsten auch die 2 Tages-Bustour aufallen lassen wollte. Dann habe ich mich aber doch noch dazu durchgerungen.

Heute Nachmittag ginge es noch zu den heissen Quellen. Schaetze aber, dass ich diesen Programmpunkt eher ausfallen lassen werde. Morgen dann wie gesagt, das Highlight des Ausflugs, hoffentlich inkl. Kondorsichtung und Rueckfahrt nach Arequipa. Ich habe mich uebrigens dafuer entschieden, so viel Zeit wie moeglich in Arequipa zu verbringen, d.h. von den beiden Alternativen direkter Nachtbus um 1h morgens nach La Paz oder angenehmere Abfahrtszeiten vormittags, dann aber mit Zwischenuebernachtung in Puno habe ich mich fuer erstere Entschieden. Ich habe also einen ganzen Tag gewonnen, den ich im Liegestuhl oder in der Haengematte im Garten meines Hotels verbringen werde und ein weiteres Abendessen in meinem auserkorenen Lieblingsrestaurant. Gestern gabs Allpaca-Steak in Pfeffersauce mit Quinua-Rissotto. Lecker. Einziger Nachteil: Die Portion war schon wieder so riesig, dass wieder kein Platz mehr fuer den Quinua-Crepe war. 2 Chancen habe ich noch.

Saludos

Weihnachten naht

und dazu habe ich geade die passende Geschichte gelesen (eigentlich passt es noch besser zu den Heiligen Drei Koenigen).

Also, dem Link folgen!

17 Dezember 2008

Gelobtes Land

Viel habe ich gesehen, seit dem letzten Eintrag und lange war der Weg bis hierher.

Es ging los gestern morgen um 8 Uhr mit der Bootsfahrt zu den Islas Ballestas. Ich hatte meine Erwartung tiefergelegt, weil ich dachte, dass die Paar Voegel und Seeloewen halt recht interessant sind, aber eben nicht viel mehr. Es stellt sich heraus, dass es doch nochmal was ganz anderes ist, wenn ein paar ziemlich grosse Pelikane ein Paar Meter von Dir entfernt ihre Kreise ziehen, der Reihe nach irgendwelche Seevoegel aus der Luft in die Tiefe stuerzen, um Fische zu Fangen und als Begleitmusik neben dem ganzen Vogelgeschnatter noch das Seeloewengeschrei toent. Wirklich grossartiger Ausflug! Noch davor habe ich sogar ein paar Delphine im Meer schwimmen sehen. Leider hatte ich da den Fotoapparat noch nicht griffbereit.

Danach gings im Bus auf die Halbinsel Paracas. Absolute Trockenheit, eine Strassenfahrbahn aus getrocknetem Salz mit dicker Gummiablagerung oben drauf und die Steilkuesste, die immerwieder wunderschoene Blicke (und Fotos :-)) preis gibt. Leider musste ich feststellen, dass Paracas nicht nur eine Ortsbezeichnung ist, sondern auch der Name eines Windes, der vorzugsweise Nachmittags vom kalten Pazifik her ins Land weht und teilweise, so wie gestern, richtig heftig wird. Da hat sich die Urlaubsdevise, niemals, wirklich niemals ohne Jacke aus dem Haus gehen oder aus dem Bus aussteigen mal wieder bestaetigt. Die zwei Stunden zwischen Tour und Busfahrt nach Ica habe ich trotzdem in der Sonneliegend auf der Terrasse des Hotels verbracht.

Der Bus nach Ica ging dann leider etwas spaet. Als ich dort ankam, daemmerte es schon. Ich habe trotzdem noch die 12 Nuevos Soles fuer den Taxi-Roundtrip zur Oase Huacchachina locker gemacht und es hat sich auch noch gelohnt. Wahrscheinlich war es sogar besser, den Sand um die Oase nicht so genau zu sehen, sonst waer nur der Dreck mehr aufgefallen. Schoener als die Oase fand ich die Sahara-Sand-Duenen drum herum. Die waren es auf jeden Fall wert.

Das nervige an dem Tag war eigentlich, dass es im Hotel in Paracas an diesem Tag kein fliessend Wasser und keinen Strom gab. Deshalb fuehlte ich mich, beim Warten auf den naechsten Bus (um 22:00h von Ica nach Arequipa), als klebten ungefaehr 5 cm Schweiss und Salz auf mir. Zum Glueck ist Ica bereits wieder zivilisierte Welt und im Restaurant gegenueber der Bushaltestelle (wo ich eine Riesenportion gefuellte Haehnchenbrust mit Pommes bestellt - auf Experimente habe ich gerade keine Lust mehr) konnte ich mir dann wenigstens Gesicht und Haende waschen. Die verklebten Haare, die sich ganz lustig kreuselten, mussten noch warten.

Der Bus: Sehr bequem. Viel Beinfreiheit. Das ist auch noetig bei fast 12h Fahrt. Das Bordprogramm wurde nachts tatsaechlich ausgestellt, so dass man tatsaechlich schlafen konnte. Besser schlafen haette ich noch koennen, wenn es nicht ganz so warm gewesen waere. Aber war ja auch nicht so wichtig, wurde die Dreck und Schweissschicht eben noch ein wenig dicker.

Nun, nach alledem, diesem langen Tag und der langen Fahrt traf ich heute morgen endlich im gelobten Land ein. Ein Traum. Am Busbahnhof hielt jemand vom Hotel ein Schild mit meinem Namen gut sichtbar in die Hoehe, das Hotel, Omas Haus, ist fantastisch, mit Pool und Liegewiese inkl. Haengematten mit fliessend warmem Wasser zu jeder Tageszeit und Fernseher, Fruehstueck gibts morgen auf der Sonnenterrasse, im Restaurant gabs heute schon den Pisco Sour als Begruessungsgetraenk. Die Stadt gefaellt mir sehr gut. Modern aber nicht zu gross, sicher, toller Hauptplatz, beeindruckendes Kloster (St. Catalina), schoene Kulisse (im Hintergrund mal wieder ein hoher Berg), viele Pflanzen (anscheinend kein Wassermangel), tolle Restaurants. Dazu muss ich mal aufuehrlich werden. Heute Nachmittag habe ich bereits das lieblingscafé von Frl. K. gesucht und im Capriccho eine Torta de Chocalate con Manjar probiert, sehr lecker, wie immer und ueberall hier wurde an der Glasur nicht gepart). Das Abendessen bestand heute aus Nuevo Arequipeño Cuchina. Ein Traum. Ich habe wieder eine gefuellte Haehnchenbrust gegessen (alleine die Tatasache, dass es wieder Haehnchenbrust gibt find ich schon toll), diesmal gefuellt mit gruenem Spargel und Ananas, dazu gabs noch mehr Spargel ausserdem Quinua Puerree und Passionsfruchtsosse. Goettlich. Einfach wahnsinn. Der Hammer. Werde morgen wieder Neue Andinische Kueche essen gehen, vielleicht diesmal was mit Allpaca, oder Strauss. Mal sehen. Ausserdem muss ich noch die Quinua-Crepes probieren, fuer die heute nach dem Essen kein Platz mehr war. Als Getraenk gab´s uebrigens wie ueblich einen tollen Papaya Saft.

So. Wie die werte Leserschaft sieht, laeuft soweit alles toll. Wenn ich jetzt noch diese daemliche Erkaeltung los wuerde waer ich zufrieden.

Morgen steht erstmal Entspannen auf dem Programm, nachdem ich das Sightseeing schon heute erledigt habe und dann muss noch die Fahrt nach La Paz geplant werden.

Hasta pronto.

15 Dezember 2008

Sommer, Sonne, Strand und Meer

Oh wie schoen: Heute gegen Mittag bin ich mit dem Cruzero aus Lima kommend in Paracas eingetroffen. Seit dem bin ich einmal den Strand in die eine Richtung abgelaufen (ca. 1,5h, dann bin ich umgedreht) und mal in die andere (etwa 2h), habe Muscheln gesammelt, mit den Zehen im Sand gegraben und die Fuesse vom Pazifik umspuelen lassen. Schwimmen ist aufgrund der Erkaeltung leider nicht drin. Die Wassertemperatur waere wohl auch recht erfrischend gewesen, aber ich glaube nicht eiskalt.

Zwischen den Strandspaziergaengen machte ich noch einen Ausflug mit dem Taxi nach Pisco. Ich muss sagen, gute Entscheidung, dass ich doch das Hotel am Strand und nicht das in Pisco gewaehlt habe. Die Stadt ist immernoch eine einzige Baustelle. Man sieht entweder Reste von vom Erdbeben beschaedigten Haeusern oder freie Stellen oder frisch hochgezogene Mauern. Die im Stadtplan im Reisefuehrer aufgefuehrten Gebaeude (insb. Kirchen) existierten einfach nicht mehr. Sehr erschuetternd. Ausserdem meinten sowohl der Taxifahrer als auch ein netter Passant, dass ich mich doch besser nicht weiter als einen Block von der Plaza de Armas wegbewegen und meine Kamera auch nicht so auffaellig zuecken sollte. Deshalb habe ich dann doch relativ schnell wieder das Weite gesucht.

Nun, auf jeden Fall ist das Oertchen Paracas ein ganz schoener Gegensatz zum grossen Lima, dessen Altstadt wir gestern noch ausgelaufen haben. Hier werde ich wohl mal wieder frueh ins Bett gehen und nicht vor der Glotze versauern (hab naemlich wieder keine) und vermutlich auch nicht von fernen Baessen bis hab 4 Uhr nachts um den Schlaf gebracht werden. Gut so. Ob das in Zunkunft auch noch so sein wird, weiss ich nicht. Auch hier in Paracas wird gebaut, und zwar nicht zu knapp. Es macht den Eindruck, als ob hier in Kuerze ein 1a Urlaubszentrum entstehen wird, mit grossen 5 Sterne Hotels und mit schoen ausgebauter Uferpromenade. Man wird sehen.

Morgen gehts zu den Islas Ballestas und ins Naturreservat Parracas und morgen Nacht dann im Imperial-Bus nach Arequipa.

Entonces, Buenas noches.

12 Dezember 2008

Cuzco Zweiter Teil, Lima und weitere Schritte

heute sind wir in Lima angekommen. Das Ende naehert sich. Morgen habe ich noch einen gemeinsamen Tag mit der Gruppe und dann fliegt der Rest wieder nach Hause. Aber da ich in den letzten Tagen eh schon die meiste Zeit alleine unterwegs war, wird der Unterschied gar nicht so gross sein.

Nun also Cuzco. Ich glaube ich erwaehnte es schon, sehr nette Stadt. Tolle Altstadt, huebsche Souvenirlaeden - habe ein Steinlama erstanden, das sich von der restlichen Massenware deutlich unterscheidet - und viele Restaurants. Gestern habe ich endlich Cuy probiert.
(... hier wird in hoffentlich nicht allzu ferner Zukunft das Foto davon zu sehen sein ...)
Nun das arme kleine Meerschweinchen ist nicht voellig umsonst gestorben. Ich habe fast aufgegesse, zumindest fuer deutsche Verhaeltnisse. Die andinen Voelker essen die feinen Rippenknoechlchen und auch sonst fast alles auch noch mit, aber darauf habe ich dankend verzichtet. Ich habe mich mit dem spaelichen Fleisch begnuegt und muss sagen: es schmeckt wie Huehnchen. Gut gewuerztes Huehnchen. Nur das Essen gestaltete sich aufgrund besagter Rippenknochen, die fast so aergerlich sind wie Fischgraeten, etwas schwierig. Dazu gab's sau scharf gefuellte Kartoffeltaschen. Alles in allem sehr lecker.

Am Nachmittag zuvor habe ich oben am Berg bei der Christusstatue (ja, genau wie in Rio) ein paar Oberbayern getroffen, die schon in Puno im selben Hotel wie wir waren und die auch auf der gleichen Touri-Tour am Titicacasee mit mir waren. Zufaelle gibt's!

Was ich heute noch gelernt habe: Mit Schnupfen fliegen macht keinen Spass! Seit gestern plage ich mich mit einer kleinen Erkaeltung rum. Es fing wie immer an mit Halsschmerzen, gefolgt von allgemeiner Schlappheit und gegen Abend find die Nase zu laufen an. Nicht weiter schlimm so weit. Heute morgen war der Schnupfen schon eindeutig als solcher zu erkennen, die Nase zu, die Tempos immer griffbereit. Nun, um 5 Uhr morgens dachte ich noch nicht weiter darueber nach, dass ich ja gleich in den Flieger nach Lima steige. Erst als wir zum Landeanflug ansetzten (kurz nach dem wir die Reiseflughoehe erreicht hatten), dachte ich daran, dass Nasenspray ne echt nuetzliche Erfindung ist. Ich hab noch nie so in einem Flieger gelitten. Das mit dem Nasezuhalten zum Druckausgleich hat auch nicht funktioniert. Aber genug gejammert. Inzwischen sind einige Stunden vergangen, ich kann wieder auf beiden Ohren normal hoeren und alles ist gut! Der naechste Flug ist erst am 23.12., bis dahin sollte die Erkaeltung Geschichte sein.

Bei der Gelegenheit faellt mir noch was ein: es gibt naemlich auch nette Peruaner, die nicht fuer jedes Laecheln Geld verlangen. als ich in den sehr beeindruckenden Ruinen von Sagsaywaman naemlich einem der streunenden Tourguides mit der Erklaerung absagte, dass ich heute aufgrund der Erkaeltung nicht so aufnahefaehig sei, sprang der gleich zwei Steine weiter, pflueckte ein paar Stengel einer Heilplanze und erklaerte mir, ich solle eben diese zwischen den Haenden zerreiben und tief inhalieren, denn das sei gut fuer mich. Ich tag wie mir geraten (ist recht Pfefferminzartig, habe das Zeug auf Taquile auch schon als Tee probiert) und es half wirklich ein wenig. Sehr nett der Mann, und er wollte kein Geld fuer seine Hilfe!

Exkurs Ende. Heute in Lima habe ich auch schon die weiteren Etappen der Reise klar gemacht. Uebermorgen gehts frueh morgens nach Parracas, in ein Hotel am Strand. Ich habe mich doch gegen die Bleibe in Pisco entschieden, weil die Stadt doch immernoch sehr vom Erdbeben beeintraechtigt sein soll. Am Tag danach geht's erst zu den Islas Ballestas, dann in den Nationalpark Parracas und danach noch nach Ica zur Oase Huacachina. Nachts faehrt mich dann der super Luxusbus von Cruz del Sur nach Arequipa, wo ich im mir von Frl. K empfohlenen Hostal Casa de mi Abuela unterkommen werde. Also, bis zum 19.12. alles unter Dach und Fach. Wann genau ich dann weiter nach La Paz fahre, werden wir noch sehen.

In der Zwischenzeit, allen eine schoene Vorweihnachtszeit (habe gerade im Einkaufszentrum zum ersten Mal Weihnachtslieder gehoert!)

Hasta la proxima

09 Dezember 2008

Machu Picchu

Tatsaechlich der emotionale Hoehepunkt der Reise, auch wenn er nicht mir Kaithikyo bei Sonnenaufgang mithalten kann. Aber immerhin traeume ich schon seit ueber 10 Jahren von Machu Picchu und heute ging der Traum in Erfuellung.

Protokoll des Tages:
4:30 Uhr: Wecker klingelt
4:55 Uhr: Check-out im Hotel in Aguas Calientes
5:05 Uhr: Positionierung am Anfang der Schlange an der Bushaltestelle
5:30 Uhr: Abfahrt mit dem ersten Bus rauf zur Ruine (hochgelaufen war ich schon am Vortag: Viele Stufen, sehr anstrengend und vor 5:00 a zu dunkel und b zu glitschig fuer mich).
6:00 Uhr: Passieren der Ticketkontrolle als einer der ersten Besucher des Tages.
6:15 Uhr: Noch fast alleine am Aussichtspunkt sitzen und gluecklich sein.

War uebrigens sehr gut, dass ich mich noch vor der Gruppe auf den Weg nach oben gemacht und mich erst bei der Fuehrung wieder angeschlossen habe. ungefaehr eine Stunde nach dem die Fuerhung vorbei war fing es naemlich an fuer ungefaehr 3 Stunden in Stroemen zu regenen! Es hat erst vor einer Stunde wieder aufgehoert und ich war fast versucht jetzt nochmal hochzuhetzen um noch ein paar Bilder bei strahlend blauem Himmel zu schiessen. Stattdessen sitze ich hier und erstatte Bericht.

In einer Stunde geht der Zug zurueck nach Cuzco.

Buenas tardes amigos.

08 Dezember 2008

Cuzco

Gestern sind wir in der ehemaligen Inka Hauptstadt angekommen. Schon auf dem Weg konnte man feststellen, dass sich mit Verlassen des Altiplanos mehr als nur die Landschaft geaedert hat. Alles wirkte gleich bunter, lebendiger und lebenslustiger.
Cuzco bestaetigt bislang diesen Eindruck, obwohl ich noch nicht allzuviel von der Stadt erlebt habe. Immerhin weiss ich schon, dass die Plaza de Armas mit ihren Seitenstrassen sowohl bei Tag als auch bei Nacht wunderschoen sind, dass die Cuzquenos gerne abends bzw. nachts heiraten (immerhin schon drei Hochzeiten gesehen) und dass es hier endlich wieder Supermaerkte gibt. Ungelogen, seit Santa Cruz ist mir da keiner mehr untergekommen. In all den Orten unterwegs habe ich mein Wasser immer an kleinen Strassenstaenden oder in Tante Emma Laeden gekauft. Bei letztern handelt es sich um kleine Einraumgeschaefte, bei denen man vor der (meist vergitterten) Tuer stehen bleibt und auf das deutet, was man haben will. OK, wenn man weiss was man haben will, aber ungut, wenn man wie ich gerne mal durch die Regale schlendert und sich erst mal anschaut was es so gibt).

Jedenfalls habe ich mich heute erstmal in Vorbereitung auf Machu Picchu auf eine Tour ins Valle Sagrado begeben. Auch wenn vieles davon wieder in Verkaufsveranstaltungen ausartete (der Artesania-Markt von Pisaq ist so enorm riesig, das ist kaum zu glauben) waren die Besichtigungen von den Ruinen in Pisaq und Ollantayambo auf jeden Fall schon mal enorm beeindruckend. Damit bestaetigt sich schon mal meine Selbsteinschaetzung. Ich mag huebsche Landschaften und Naturphaenomene, wie den Salar und seine Lagunen oder das Altiplano, aber ich stehe einfach auf alte Steine und Kulturdenkmaeler.

Jetzt freue ich mich schon umso mehr auf Machu Picchu. Morgen frueh um viertel nach 6 Uhr gehts los, Weckruf um 5:15h, Fruehstueck ab 5:30h.

Buenas Noches!

06 Dezember 2008

Puno, die Uros und strickende Maenner

erste Eindruecke koennen taeschen, muessen sie aber nicht. Heute hat sich zumindest der Eindruck bestaetigt, dass Peru deutlich touristischer ist, als Bolivien.

Es begab sich wie folgt. Ich unternahm von Puno aus einen organisierten Ausflug zu den schwimmenden Schilfinseln der Uros und die Gruppe wurde in einem perfekt durchgestylten Vorzeigedorf empfangen. Uns wurden die Bauweise der Schilfinseln anschaulich anhand von Praesentationsmaterialen erklaert und nach dem ueblichen "Comprame"-Geschichten wurden wir mit Chorgesang verabschiedet. Dargebracht wurde neben "Row, row, row your boat" auch noch "Alle meine Entchen".

Danach ging es weiter auf die Isla Taquile, die beruehmt ist fuer die dort lebenden strickenden Maenner, die besondere Muetzchen tragen je nachdem, ob sie Single sind oder verheiratet, bzw. die ihre Muetzchen unterschiedlich tragen, je nachdem ob sie Single sind und es bleiben wollen oder heiratswillig sind. Die Insel selbst war wunderschoen, nur die Tatsache, dass die Taquilenser sich staendig ins Bild draengeln wollten, um anschliessend einen Sol fuer das Foto verlangen zu koennen stoerte ein wenig.

Nun gut. Ich bin Tourist und somit muss mir klar sein, dass mir als solcher nicht immer das wahre Leben zu Gesicht kommt, sondern mir eben gewisse Dinge so vorgefuehrt werden, wie die Bevoelkerung meint, dass der gemeine Tourist sie gerne sehen moechte. So ist eben mit dem Massentourismus.

Morgen verlassen wir den schoenen Lago Titikaka, der uebrigens sehr viel Aehnlichkeit mit dem Chiemsee hat, und fahren weiter in Richtung Cuzco. Dort erwartet uns die naechste Massentourismusveranstaltung aber eben auch einige Highlights der Reise.

Pues, hasta la proxima. Buenas noches!

05 Dezember 2008

Erste Eindruecke

... koennen taeuschen. Da hat La Paz auf mich anfangs noch einen ziemlich abstossenden Eindruck gemacht und eben dies hat sich dann im Laufe der wenigen Stunden vor Ort doch ziemlich geaendert. Die Stadt ist zwar gross und laut, aber hat auch einige sehr huebsche Ecken und man kann sich dort ziemlich schnell wohl fuehlen. Zumindest ging es mir so, nachdem ich Minibus fahren gelernt hatte. Die Verkehrsmittel der Einheimischen sind immer etwas abenteurlich, aber ich habe auf Anhieb den richtigen Bus erwischt, um den guten alten MLinBolivia in seinem huebschen Haeuschen in dem huebsch gelegenen Stadtviertel Meseta de Achumani zu besuchen. Dieses Treffen war uebrigens wirklich sehr nett gewesen.

Nun gut, La Paz ist schon wiede einige Zeit her und inzwischen haben wir einen sehr geruhsamen Nachmittag in einem sehr schoenen Hotel in einem sehr verschlafenen Fischerdorf (Puerto Perez) am wunderbar blauen Titicacasee verbracht. Obwohl ich die Zeit dort wirklich genossen habe und das Fischerdorf wirklich huebsch war, finde ich, dass die Uebernachtung dort Zeitverschwendung war (um nicht zu sagen Nepp, denn der Besitzerin gehoert zufaellig auch die Agentur, mit der Djoser in Bolivien zusammenarbeitet), denn am naechsten Morgen ging es erst nach Copacabana, einem netten Backpackerort beruehmt fuer seine schwarze Madonna und dann nach der Mittagspause erst am Nachmittag zur Isla del Sol. Nach dem ziemlich anstrengenden Fussmarsch zum Hotel hatten wir erst am Spaetnachmittag unser Zimmer. Fuer eine ausgiebige Inselwanderung war es da natuerlich schon zu spaet. Sinnervoller waere es wohl gewesen gleich in Copacabana zu uebernachten. Aber mich hat ja keiner gefragt. Mit der Allgaeuer Wandergruppe habe ich trotzdem noch ein paar Huegel erklommen und einige schoene Ecken gesehen und natuerlich reichlich Sonnenuntergangsfotos geschossen.

Finally, um das Blogupdate noch zu vollenden, ging es heute weiter nach Puno, und damit nach Peru. Puno ist touristisch gesehen eine relativ unspektakulaere Stadt, die aber vor allem Ausgangspunkt fuer verschiedene Ausfluege ist. Heute ging es schon zu den beeindruckenden und wunderhuebsch gelegenen Grabtuermen von Sillustani und morgen geht es zu den schwimmenden Schilfinseln der Urus und zur Isla Taquile. Start ist um 6:40h. Hoffentlich lohnt sich das fruehe aufstehen.

Uebrigens: Erster Eindruck von Peru: Professioneller,wohlhabender, touristischer. Also wie erwartet. Im Stadtzentrum von Puno gibt es kaum Strassenhaendler, sondern feste Geschaefte, das Zentrum wirkt insgesamt aufgeraeumt und herausgeputzt und in der Fussgaengerzone druecken einem junge Menschen Visitenkarten von Restaurants und Diskotheken in die Hand.

Auf das Aussuchen und Hochladen von Fotos hab ich grad keine Lust also muesst ihr Euch darauf etwas gedulden.

Ausserdem ist es 9h und ich bin wie immer tot muede und muss ins Bettchen.

Buenas noches.

01 Dezember 2008

Kleine Abenteuer

die Tastatur hier ist wirklich absolut grottig, deshalb nur soviel: die salar tour war extrem beeindruckend und auf jeden fall den abstecher wert. Leider waren wir auch sehr viel unterwegs und die stopps liessen ein wenig an japantourismus erinnern (stopp - foto - naechster programmpunkt). aber wie gesagt - war trotzdem beeindruckend. habe die kurzen stopps auch ideal ausgenutzt und gefuehlte 2 millionen fotos von flamingos und in verschiedenen lagunen und von kakteen im salzsee gemacht (nur damit ihr wisst, worauf ihr euch freuen koennt).

sehr interessant war auch die fahrt im Nachtbus heute nach la paz, denn leider faehrt der tourismus bus zwar taeglich aber eben ausser sonntag. egal, inzwischen bin ich heil in la paz angekommen, habe im hotel eingecheckt und endlich wieder ausgiebig geduscht, gefruehstueckt und geblogt. wir haben jetzt 10:25h Ortszeit und ich werde jetzt mal schauen, was ich in dieser stadt noch so machen kann. erster eindruck bis jetzt: gross, laut, voll, dreckig. aber ein erster eindruck kann ja auch mal taeuschen.

hasta luego.