Nach gut 12h Busfahrt bin ich gestern wieder in La Paz angekommen. Ich war sogar erstaunlich fit. Das muss wahrscheinlich am fantastischen Ormeño Bus gelegen haben, der, wie ich hier erwaehnen muss, falls sich ein anderer Reisender mal auf diese Seite verirrt, absolut puenklich und ueber fast jede Kritik erhaben war. Ausserdem waren die Sitze nochmal ne Klasse bequemer als bei Cruz del Sur.
Was gibt es ueber die Reise sonst noch zu berichten? Da waere zum einen die Taxifahrt zum Busbahnhof in Arequipa. Nachdem ich ja wie berichtet an jenem Tag schon im Plattenladen die unglaubliche Nazisybmbolik gespickte CD entdeckte, fragte mich am Abend des selben Tages doch tatsaechlich der Taxifahrer, ob es denn stimme, dass alle Deutschen Rassisten seien. Diese beiden Erfahrungen zusammen trafen mich doch irgendwie aus heiterem Himmel, da man sonst als Deutscher eigentlich nur positive Reaktionen erntet. Nun gut. Habe versucht sein Deutschlandbild etwas zurecht zu ruecken, ist mir aber glaube ich nicht gelungen.
Ausserdem waere da noch die Grenzueberquerung am Morgen in Desaguadero. Das ist der zweite, etwas kleinere Grenzuebergang am Lago Titicaca (der andere ist in Copacabana). Nun, was soll ich sagen, Buerokratie lebt! Erst muss man Ewigkeiten vor dem einen Buero schlange stehen, damit der Peruanische Beamte einen Stempel auf den Teil des Immigrationsformulars macht, das bei der Einreise im Pass verblieb. Dann geht man ins naechste Gebauede, damit der Beamte dort den Zettel raus nimmt und einen Stempel in den Pass macht. Erst dann geht man ueber die Grenze und hofft nicht gefilzt zu werden. In Bolivien muss an sich dann im ersten Buero erstmal das Immigrationsform abholen, um es dann ausgefuellt im naechsten Buero vorzuzeigen und sich seinen Stempel im Pass abzuholen. Echt kompliziert. Immerhin habe ich in dem Behoerdenzirkus eine andere Deutsche kennengelernt, deren Freundin zufaelligerweise aus Hoechstaedt a. d. Donau kommt und gerade in oder bei Sucre ihr FSJ macht. Zufaelle gibts.
Jetzt bin ich also wieder in La Paz. Es fuehlte sich nicht wirlklich wie nach Hause kommen an, eher wie eine voellig neue Stadt. Das hat bestimmt zum einen damit zu tun, dass ich diesmal am anderen Ende der Stadt Quartier bezogen habe, zum anderen aber auch an der Stadt selbst. Zumindest sind mir beim ersten Mal nicht so viele Bettler aufgefallen wie gestern.
Und nun sind die 5 Wochen fast vorbei. Morgen frueh um 5:30h werde ich mich auf den Weg zum Flughafen machen und den gut 30h Marathontrip nach Hause antreten. Bleiben noch ein paar Stunden fuer letzte Souvenireinkaeufe.
Freue mich schon auf Weihnachten zu Hause in Good Old Germany.
Hasta pronto
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen