31 März 2010

Tag 21: kleine Steine

Der letzte Tag ist schon zu Ende gegangen. Jetzt warten wir nur noch, dass es Zeit wird uns auf den Weg zum Flughafen zu machen.

Heute haben wir uns zum Abschluss noch ganz kleinen alten Steinen gewidmet. In der Mosaik-Stadt Madaba gibt es naemlich einige davon.Auch sehr schoene. Und da die Stadt ziemlich klein ist, war der Besichtigungsteil auch nicht so anstrengend und wir konnten uns schoen Zeit dabei lassen.

Den Rest des Tages haben wir dann die hiesige Turismusindustrie nach Kraeften unterstuetzt und jede Menge Geld fuer Souvenirs verprasst. Merke: eine Souvenirjagd am letzten Reisetag ist wie einkaufen gehen mit leerem Magen. Man kauft viel mehr, als eigentlich gut ist. Aber egal. Die Dinge sind schoen.

Noch 6 Stunden bis Abflug. Essen gehen, Tee trinken und Hubble Bubble rauchen sind als Aktivitaeten schon abgehakt. Da bleibt uns jetzt wohl nichts anderes uebrig als im Hotel ein wenig Fox Series zu schauen und Buecher lesen.

Salam und bis bald

30 März 2010

Tag 19-20: Faulenzen am Strand

Gestern hatten wir einen wunderschoen faulen Tag am Strand von Aqaba. Um den Souvenirverkaeufern und sonstigen Stoerenfrieden am Public Beach zu entkommen, haben wir uns dafuer sogar den Eintritt im exklusiven Royal Diving Club erkauft. Dort wollten wir dann in aller Ruhe am Strand liegen, Sonne und Rotes Meer geniessen, unsere Buecher lesen und entspannen.

Das meiste davon hat auch wunderbar geklappt. Nur aus der exklusiven Ruhe wurde irgendwie nichts. Es stellte sich naemlich heraus, dass der Mann an der Beach Bar ein eher untalentierter DJ war. Spielte er anfangs noch durchaus gefaelligen und nur ein wenig zu lauten Lounge-Sound, aenderte sich das im Laufe des nachmittags doch ziemlich deutlich. Der DJ konnte sich weder fuer einzelne Lieder, noch fuer die richtige Lautstaerke entscheiden, drehte mal ordentlich laut, dann wieder angenehm leise, spielte ein Lied 30 Sekunden an, um dann recht hart auf ein anderes Lied zu wechseln. Ausserdem hat er wohl diverse Mallorca-Party-Hit-CDs in der Playlist verwurstet.

Aber schoen war's trotzdem. Ich bin auch wieder ein wenig geschnorchelt. Die hatten ein sehr schoenes Riff dort vor ihrem Strand. Die Fische waren nicht ganz so bunt wie auf Bali, aber dafuer waren die Korallen viel schoener und intakter. Leider war das Meer zum Schnorcheln fuer meinen Geschmack ein wenig frisch. Man liegt da ja quasi nur im Wasser und bewegt sich kaum, hat also keine Chance sich warm zu schwimmen. Das war auf Bali wiederum angenehmer.

Zu guter letzt hatten wir sogar noch einen schoenen Sonnenuntergang. Unser erster in diesem Urlaub und vermutlich auch der einzige. In Palmyra, Petra und im Wadi hat uns da ja jeweils das Wetter einen Strich durch die Rechnung gemacht. Das Farbenspiel war zwar auch diesmal nicht perfekt, aber eine wunderschoene runde Kugel versank hinter dem Huegel gegenueber (vermutlich schon ein aegyptischer Huegel).

Heute war nun wieder ein Transfertag. Mit dem Bus ging es zurueck von Aqaba nach Amman (ca. 4,5 h) dann mit dem Taxi zum anderen Busterminal und von dort mit dem naechsten Bus nach Madaba. Der Endstation der Reise. Von dort geht es dann morgen Nach zum Flughafen, der zwischen Amman und Madaba liegt.

Bemerkenswert an den Busfahrten waren vor allem zwei Dinge. Zum einen verschandeln die Jordanier sogar ihren Wuestenhighway mit Strassenschwellen! Nicht nur irgendwelche Sekundenschlafbrecher sondern richtige, auf fast Schrittgeschwindigkeit runterzwingende Strassenschwellen. Wo der Bus doch eh nur mit ca. 80 kmh auf dem fast leeren, schnur geraden Highway gefahren ist. So eine Zeitverschwendung. , dass es unglaublich.

Zum anderen wurden wir auf der Strecke Aqaba Amman mindestens 6 Mal von Polizeikontrollen aufgehalten. Wohlgemerkt nicht in irgendeinem Bus, sondern in einem JETT-Bus, einer Turistenlinie, die wohl besonders gut sein soll. Was die wollten, sie scheinen nur die Papiere der Busfahrerin geprueft zu haben bleibt unklar. Noch bemerkenswerter war dann die Kontrolle im Lokal-Bus von Amman nach Madaba. Da stieg der Polizist doch tatsaechlich ein und sammelte die ID-Cards der Lokals ein. Unsere Paesse haben ihn allerdings nicht interessiert. Ich muss schoen sagen, die spinnen die Jordanier. Und ich wollte eigentlich schon schreiben, dass die Jordanier da viel lockerer sind als die Syrer, bei denen man vom Ticketkauf am Schalter bis zum Betreten des Buses zig mal die Paesse vorzeigen muss. Aber immerhin wird man da dann nicht mitten in der Fahrt aufgehalten.

Anyway. Morgen also noch etwas Last-Minute-Sightseeing und dann eine laaaannnge Nacht bis der Flieger geht. Alhamdelela! (oder so. die Amerikanierinnen im Wadie meinten, dass koenne man immer sagen und hiesse sowas wie "so gott will". Ich glaub das jetzt mal.)

Salam

28 März 2010

Tag 17-18: Highlight

Merhaba liebe Leserschaft,

ich bin gerade unglaublich muede obwohl es noch nicht mal 10 ist, also werde ich auch nur kurz bloggen:

Das Wadi war fuer mich auf jeden Fall das Highlight der Reise. Wir leider etwas Pech mit dem Wetter, es hat immer wieder geregnet, die Sonne kam ueberhaupt nicht raus und es war deshalb im Wind sogar richtig kalt, aber positiv gesehen, war es war trotzdem ein tolles Erlebnis. Insbesondere die Nacht im Beduinen Camp, die friedvolle Stimmung am Lagerfeuer unglaubliche Ruhe, kein Autolaerm, keine Lautsprecher. Genial. Vielleicht werde ich doch noch zum Natururlauber. Das naechste Mal wuerde ich dafuer jedenfalls mehr Zeit einplanen.

Das Foto entstand dann am naechsten Morgen. Siehe da, auf einmal war da blauer Himmel und Sonnenschein.



Heute und morgen sind wir in Aqaba gelandet. Morgen gibt's einen entpannen Strandtag und dann ist der Urlaub auch schon fast wieder vorbei.

Chatrak

Nachtrag: In Madaba haben sie vorhin um 6 Uhr schon die Buergersteige hochgeklappt, deshalb kann ich noch ein wenig den Wadi Rum Post ergaenzen. Ein wesentliches Detail habe ich naemlich noch gar nicht erzaehlt. Ich erwaehnte ja, dass es richtig kalt war. Die netten Beduinenfuehrer, Machmud (schon wieder) war unserer und sein Bruder Ali der von 3 netten Amerikanerinnen, die derzeit in Cairo studieren, machten bei jeder Gelegenheit ein kleines (oder auch schon mal etwas groesseres) Feuerchen fuer uns, an dem wir uns etwas aufwaermen konnten. Und natuerlich packte Ali bei jeder dieser Gelegenheiten seine kleine Baby-Shisha aus und lies sie kreisen. Am Anfang des Tages erzaehlte er uns noch stolz, dass er frueher 3 Paeckchen Zigaretten am Tag geraucht hat, jetzt aber komplett damit aufgehoert hat und noch Shisha raucht. Ja, ja. Dafuer aber eine nach der anderen. Abends im Camp, als wir anderen schon total benebelt waren und jeder weitere Zug absolut undenkbar schien, rauchte Ali unverdrossen weiter. Um mitzuzaehlen, perforierte er die Silberfolie ueber dem Tabak in Buchstabenform. Er kam noch bis G. Lustiger kleiner Kerl, der Ali. Sein Onkel hat uebrigens angeblich schon koenigliche Hoheiten durchs Wadi gefuehrt. Aber warscheinlich sind die dort eh alle irgendwie miteinander verwandt.
So, das musste noch gesagt werden. Salam.

26 März 2010

Tag 15-16: Auf den Spuren von Indiana Jones

naja, vielleicht waren es nicht unbedingt Indis Spuren im Sand, denen wir gestern und heute durch das antike Petra gefolgt sind, aber immerhin, hier hat auch Harrison Ford schon gedreht:



Weil wir der grossartigen Stadt wenigstens annaehernd gerecht werden wollten, haben wir ihr gleich zwei Tage lang unsere volle Energie gewidmet. Vor allem gestern haben wir uns um halb 6 Uhr aus dem Bett gequaelt, um gleich um 6, wenn das Ticket Office aufmacht als eine der ersten durch den Siq, die lange und enge Schlucht zu laufen, an deren Ende sich dann das beruehmte Schatzhaus befindet. Es hat sich auch tatsaechlich gelohnt. Es war wirklich das einzige Mal, dass wir die Schlucht ohne Turistengruppen und ohne vorbeibretternde Pferdekutschen geniessen konnten.

Der Anblick der in den Fels gehauenen Fassaden ist dann tatsaechlich atemberaubend, vor allem, wenn man sich vorstellt, wie viel Stein die Nabataer abtragen mussten, um diese Bauwerke zu schaffen. Dazu kommen dann auch noch die tollen Felsformationen und die grandiosen Muster im Sandstein, in Schattierungen von blau, gelb, rot und weiss, die das ganze noch schoener machen. schon fein, dieses Petra!

Leider hat das Wetter wieder nicht so hundertprozentig mitgespielt. Haeufig hat sich die Sonne hinter Wolken versteckt und gerade wenn es dann auch noch windig wird, ist es ganz schoen frisch. Heute nachmittag hat es dann auch noch angefangen leicht zu regnen. Naja, wir hatten ja schon so unsere Erfahrungen gemacht und hatten unsere Fleecejacken immer griffbereit. Ein bisschen Leid taten uns allerdings die vielen anderen Turis, die in Flip Flops und Sommerkleidchen nicht nur versuchten durch das Geroell zu wandern, sondern dabei eben auch noch tiersch gefrohren haben muessen.

Wer uns kennt weiss, wir hatten unseren Spass. Morgen geht's weiter in die naechste Wueste. Hoffentlich haelt das Wetter da mal, was man sich davon verspricht. Ich moechte strahlenden Sonnenschein und bruehtende Hitze!

Salam

Nachtrag: Warum braucht man in Petra keine Wegmarkierungen nach dem Vorbild des Alpenvereins? Weil man sich im Zweifel einfach nach dem naechsten Bling-Verkaeufer umsehen muss und schon weiss man, wo der Weg lang geht. Unter Bling versteht der Autor hier all die "huebschen" Kettchen und all den haesslichen Krims Krams, den fleissige Haende in China fuer den turistischen Weltmarkt zusammenbasteln. Und ich haette fast noch so ein bronze Kamel gekauft :-)

25 März 2010

Zitat

Aus dem JO Magazine, issue 74 October 2009:

HEADLINES OF THE MONTH FROM AL DARB

"Isreali Tourists Steal 400,000 Towels Annually"
Not the first time. Have they no shame?

"Jordan's Exports to Israel Decline by 50 Percent"
That'll show 'em. They can take our land and water, but not the towels!

"Jordan Imports 1 Million Liters of Alcohol Annually"
It's to drown our sorrows over losing those towels.

Gefunden von Frl. ts heute in der Hotellobby in Petra.

Ist es nicht herrlich. Anti-Israel-Propaganda der lustigen Sorte. Jetzt nicht falsch verstehen, die Propaganda an sich ist natuerlich hoechst verwerflich, aber die Art und Weise wie hier die Animositaeten auf's Korn genommen werden, ringen einem einfach zwangslaeufig ein Lachen ab!

Oder?

24 März 2010

Tag 14: Petra

Wir sind heute wider in der Wueste angekommen, in Petra. Ab morgen wollen wir 2 Tage die Staetten besuchen.

Aber was muss ich da gerade im Wetterbericht lesen?

Kachelmann sagt es wird nachmittags regnen! Ich hoffe mal dass er aufgrund seiner andern Probleme gerade keine Zeit fuer akurate Wetteranalysen hat und sich irrt!

Der Reisefuehrer sagt, dass das Tal bei Regen manmal geschlossen wird!!!! Hoffen wir das Beste.

Salam

23 März 2010

Tag 12-13: Gestern und Heute

Ha. Der Titel ist jetzt zweideutig. Er bezieht sich naemlich nur vordergruendig darauf, dass ich jetzt eben ueber den gestrigen und den heutigen Reisetag berichte. Er bezieht sich naemlich auch darauf, dass die letzten beiden Tage unterschiedlicher kaum haetten sein koennen.

Gestern widmeten wir uns naemlich ganz dem heute und wanderten kreuz und quer durch Amman. Es war eine nette Abwechslung mal durch eine Stadt zu schlendern ganz ohne alte Steine besichtigen zu muessen. Stattdessen stellten wir einfach fest, dass Amman tatsaechlich viel westlicher zu sein scheint, als die syrischen Staedte, die wir besucht haben (obwohl man einschraenken muss, dass wir Damaskus und Aleppo sicher nicht halb so gruendlich erkundet haben wie Amman). Jedenfalls fanden wir huebsche Cafes und Coffee Shops, ein nettes kleines Museum fuer moderne arabische Kunst; Wir fanden Malls und eine Fussgaengerzone (wo ich mir ein Zara-Teilchen als minderwertigen Ersatz fuer die verlorene Fliessjacke zulegte) und riesige Baustellen, auf denen anscheinend ein neues Finanzzentrum entsteht (behaupte ich jetzt mal so). Ausserdem stellten wir fest, dass Amman ganz schoen huegelig ist, und es ganz schoen anstengend ist, von einem Huegel auf den naechsten zu klettern.

Heute nun das Kontrastprogramm. Es ging wieder zur Ruinenbesichtigung. Auch wenn Frl. ts heute nicht gerade ihren motiviertesten Tag hatte, fand ich die Stadt tatsaechlich sehr spannend. Das roemische Gerasa, frueher mal Antiochia und heute Jerash ist tatsaechlich noch sehr gut erhalten. Die Kollonadenstasse, das Forum und das Theater sind sicherlich am beeindruckensten. Besonders huebsch war allerdings die kleine Show, die wir uns dort zum Abschluss der Besichtigung goennten. In den Resten des Circus Maximus wir die Kampftaktik der Legionaere vorgestellt, die Gladiatoren duerfen um Leben und Tot kaempfen und es gibt sogar ein richtiges kleines Wagenrennen. Sehr unterhaltsam.

Zum Abschluss des Tages wollte ich mir heute noch eine richtige arabische Rasur im Barber Shop goennen. Stellte sich heraus, dass das eher keine so tolle Idee war. Die Rasur war weder besonders gruendlich noch hautschonend. Im Gegenteil, mein Kinn sah lange nicht mehr so zerschunden aus. Zumindest habe ich deutlich gespuert, wie das Rasierwasser die Wunden desinfizierte. Nachdem ich nach einem kleinen Ausrutscher gestern, die Bepanten Wund- und Heilsalbe schon auf den Oberschenkel steiche, werde ich heute wohl auch noch das Kinn damit behandeln. Aber keine Sorge, sind alles nur Kratzer.

Morgen geht's weiter nach Petra, dem grossen Highlight der Reise. Bin schon sehr gespannt, was ich dann davon zu berichten haben werde.

Salam

P.S. Heute leider kein Bild - das funktioniert gerade leider nicht.

21 März 2010

Tag 11: Hoehen und Tiefen

Der elfte Tag startete sehr frueh ziemlich tief. Da die Leute vom Hotel in Hama die Moeglichkeit, mit dem Nachtbus nach Amman zu fahren sehr vielversrechend verkauften, entschlossen wir uns den Service in Anspruch zu nehmen und uns den Bus reservieren zu lassen. Wir dachten, der Bus fuehre um halb 12, jemand vom Hotel wuerde uns zum Bahnhof fahren und es wuerde sich um einen guten internationalen Bus handeln.

Nun ja, um halb 12 bequemte sich dann auch tatsaechlich jemand, auf mehrmaliges Nachfragen hin, uns zum Terminal zu fahren, denn der Bus fuehre ja erst um 12h oder halb 1h oder so. Wir landeten im Minibuero einer kleinen Reisegesellschaft am Terminal. Dort wurden wir dann vom Personal zugequalmt, aber immerhin war es warm, und ein alter Mann, mit 14 Kindern und 32 Enkelkindern schenkte uns ununterbrochen Tee nach (wir hatten schon Angst, wir wuerden die Fahrt nicht ueberstehen). Als der Bus dann tatsaechlich irgenwann kam, so gegen 12:45h, stellte sich heraus, dass es kein huebscher Turistenbus war, sondern ein ziemlich normaler Reisebus, von Beinfreiheit keine Spur, Heizung volle Pulle aufgedreht, die reisende Arbeiterschicht verqualmte die Luft und unterhielt sich lautstark, der Platz gegenueber dem Ausgang war eher suboptimal, da bei jedem der vielen Zwischenstopps die Luft schlagartig um zweistellige Gradzahlen abkuehlte und das beste, waehrend der Fahrt droehnte ununterbrochen arabische Dudelmusik.

Als dann nach kurzer Nacht endlich der Grenzuebergang erreicht war, war natuerlich auch weit und breit niemand, der ansatzweise Englisch verstand und v.a. auf syrischer Seite auch keinerlei Beschriftung oder sonstige Hinweise, die einem die Formalitaeten erleichtert haetten. Nach einer kurzen Schrecksekunde, in der wir dachten, der Bus waere ohne uns weiter gefahren haben wir aber auch irgendie die Ausreise geschafft. Die Einreise nach Jordanien war zwar immernoch verwirrend genug, aber doch deutlich organisierter und es gab Schilder und englisch sprechende Beamte, die die Sache doch deutlich leichter machten.

Am Ende kamen wir also irgendwie in Amman an. Jordanien erscheint auf den ersten Blick deutlich organisierter. Die Sehenswuerdigkeiten sind besser beschildert, und huebscher umzaeunt usw... Ausserdem war das Wetter heute endlich mal richtig angenehm. Wir hatten strahlend blauen Himmel, viel Sonne und ein wenig erfrischenden Wind, also eigentlich genau so, wie wir uns das auch die letzten Tage gewuenscht haetten.



Als ich dann gerade angefangen habe mich richtig wohl zu fuehlen, musste ich dann feststellen, das ich Superhirn irgendwo in der Stadt meine schoene schwarze Fliesjacke verloren habe. Ich versuche mich nicht darueber zu aergern, aber so ganz gelingt es mir nicht, denn auch wenn der Tag heute sehr angenehm war, nachts ist es schon ganz schoen frisch und in der Wueste wird das ja bestimmt nicht besser. Wahrscheinlich werde ich jetzt morgen irgendeinen doofen "I love Jordan" Pulli kaufen muessen. Mal sehen.

Immerhin scheint unser Hotel sehr schoen zu sein. Zumindest ist der Duschvorhang lang genug und wir haben sogar wieder einen Balkon, auf dem wir Waesche trocknen koennen. Ein huebsches Lokal mit lecker Essen und angenehmer Atmosphaere haben wir auch schon gefunden. Also scheinen die naechsten Tage in Amman gerettet.

So. Wenn man den Eintrag davor mit einbezieht, habe ich fuer heute definitiv genug Output produziert.

Deshalb Chatrak aus Jordanien

Tag 9-10: Nurias, le Krak und Aerger mit dem Personal

eigentlich habe ich das alles gestern schon geschrieben, aber als ich auf "Post veroeffentlichen" klickte, frass das Netz meinen schoenen langen Text. Aber nichts ist spannender, als den gleichen Inhalt noch ein zweites Mal in Worte zu packen.

Also Tag 9 und 10 spielten im kleinen Provinznest Hama. Provinznest heisst in diesem Fall, dass es nur ca. 1,5 Mio. Einwohner hat, aber gerade im oeffentlichen Leben merkt man deutlich den Unterschied zu den richtigen Grossstaedten.

Hama an sich ist ein wirklich nettes Staedtchen. Leider kamen wir an einem Freitag an, was hier im islamischen Syrien die Entsprechung zu unserem Sonntag ist. D.h. die Stadt war relativ ausgestorben. Wir liessen uns davon aber nicht stoeren, spazierten durch die Altstadt, den Stadtpark entlang und bewunderten die Wasserraeder, auf arabisch Nurias) fuer die die Stadt so bekannt ist. Eigentlich sollten sich diese auch drehen, aber der Orontes fuehrt erschreckend wenig Wasser, weshalb sie derzeit auf dem Trockenen liegen. Trotzdem bieten sie immernoch einen sehr schonen Anblick.



Als wir mit den Sehenswuerdigkeiten des Staedtchens durch waren, beschlossen wir noch auf den Stadthuegel hinauf zu wandern, um ein wenig die Aussicht zu bewundern und da wurde uns dann auch klar, warum unten in der Stadt kaum eine Menschenseele zu sehen war. Die halbe Stadt scheint freitags auf dem Huegel zu picknicken! Ein wirklich sehr nett anzusehendes Spektakel. Vor allem auch, weil die Hamanesen oder Hamaniten oder wie auch immer man sie nennen will, noch nicht so sehr an die Turisten gewoehnt zu sein scheinen. Frl. ts kamen aus dem "hello", "we are fine", "we're from Germany" sagen gar nicht mehr raus und es war immer ohne Hintergedanken. Leider kamen wir zu spaet auf die Idee unser Herkunftslaender zu wechseln und das Alphabet durchzugehen. Ich waere gespannt gewesen, bis zu welchem Buchstaben wir gekommen waeren.

Am naechsten Tag haben wir dann einen Ausflug zum beruehmten Krak de Chevalier und einigen anderen alten Steinen unternommen, Ziel war aber schon Le Krak. Der Krak ist eine der besterhaltensten Kreuzritterburgen im Nahen Osten und deshalb Pflichtprogramm fuer den Syrienturisten. Ich hatte mir zwar durchaus mehr versprochen, aber ein wenig fuehlte ich mich von der Atmosphaere in den Ruinen tatsaechlich in der Zeit zurueckversetzt. Vielleicht sogar ein wenig zu weit, denn unvermittelt konnten wir auch noch einen Abstecher ins alte Aegypten unternehmen. Der geneigte Leser wir sich fragen warum und auch wir verstanden nicht unbedingt, warum ausgerechnet eine Kreuzritterburg in Syrien voller gothischer Rundboegen zur Kulisse fuer einen Cleopatra-Film umgebaut werden soll. Aber die Produzenten werden sich schon was dabei gedacht haben.



Unangenehm am Hama-Abstecher war eigentlich nur das Hotel Cairo. Obwohl vom Reisefuehrer in hoechsten Toenen gelobt, war es doch das erste, das mir so ueberhaupt nicht getaugt hat. Das lag vor allem am truegerischen Schein. Es hatte zwar saubere Bettwaesche, aber sie war zu kurz, so dass man am Ende auf der blossen Matratze schlief. Es hatte zwar als erstes Hotel ueberhaupt einen Duschvorhang, aber auch dieser war zu kurz, weshalb trotzdem das Bad unter Wasser stand. Das Personal hal einem zwar weiter, war dabei aber so genervt, dass man sich kaum traute Fragen zu stellen und die Mitarbeiter buchten zwar fuer uns den Nachtbus nach Amman, waren dann aber mit der wie, wann und wo Auskunft so widerspruechlich und konfus, dass wir am Ende froh waren, tatsaechlich im richtigen Bus zu sitzen. Will sagen, ich war froh, dass wir dort nur eine Nacht zubringen mussten.

So, ich bin mir sicher, ich habe gestern noch irgendwas witziges zu erzaehlen gewusst, aber im Moment faellt mir nix weiter ein. Ausserdem ist inzwischen ja schon wieder ein weiterer Tag vergangen ueber den es viel zu berichten gilt, aber dies schreibe ich dann in einem eigenen Post.

Chatrak

18 März 2010

Tag 7-8: Brrrrrrrrh

Nein, dass ist kein neues arabisches Wort, dass ich heute gelernt habe. Das ist ein ganz europaeischer Ausdruck, um ein Kaelteempfinden auszudruecken. Denn ja, es ist ganz schoen frisch in Aleppo. Deutlich unter 20 Grad, um genau zu sein. Heute zeigte ein Thermometer am Strassenrand satte 13. Gestern ging es ja noch, da wechselte das Wetter zwischen Sonne und Wolken und wenigstens in der Sonne war es ganz gut auszuhalten. Heute wurden wir auf unserem Ausflug allerdings von Gewitterschauern geradezu verfolgt. 13 Grad und Regen sind eine verdammt kuehle Angelegenheit. Zumal die Klamotten doch eher auf sonnigeres Wetter ausgelegt sind. Heute waere mir die gefuetterte Funktionshose, die zu Hause im Schrank liegt jedoch deutlich lieber gewesen, als das duenne Stoeffchen der Zip-off-Hose.

Aber genug vom Wetter. Seit vorgestern sind wir also in Aleppo, der vermutlich zweit groessten Stadt Syriens. Der erste Eindruck gestern war doch eher ernuechternd. Die Unterkunft unserer Wahl war leider ausgebucht, das laut Reisefuehrer zweitbeste bezahlbare Etablissement am Platze war zwar schon sauber, aber doch eher uncharmant und wenig einladend, aber fuer die erste Nacht blieb uns eben keine Wahl. Die Gegend an sich ist auch nicht gerade die huebscheste der Stadt. Wir haben schon festgestellt, dass sich in einzelnen Strassenzuegen immer bestimmte Branchen sammeln. In unserer Gegend sind das wohl eher Eisenwaren und Autoersatzteillaeden.
Seit gestern wohnen wir zumindest im Budget-Hotel der ersten Wahl und sind gluecklich damit.

Die Tatsache, dass wir mal wieder laenger als eine Nacht an gleicher Stelle verweilen, nutzten wir auch gleich fuer ausgiebige Waschaktionen. Einige, fuer uns eher unkritische Waeschestuecke gaben wir an der Rezeption ab, wo sie fuer uns zum Waescheservice weitergeleitet wurden. Es stellte sich heraus, dass nicht alle Kleidungsstuecke so unkritisch waren wie wir dachten. Der Crashed-Look-Rock von Frl. ts ist, nun ja, knitterfrei. All die schoenen Falten wurde von fleissigen Haenden liebevoll rausgebuegelt. Sonst war jedoch alles OK, die Waesche ist mal wieder richtig sauber und es ging auch noch innerhalb eines Tages. Kritische Sachen wuschen wir gestern abend noch per Hand. Wir fanden naemlich ueberraschend heraus, dass unser Zimmer sogar einen kleinen Balkon hat, auf dem wir die entsandeten Funktionsklamotten zum Trocknen aufhaengen konnten. Lieder stellte sich dann aber ueber Nacht der erwaehnte Regen ein. Jetzt haengen die Klamotten eben doch im Zimmer, ueber der funktionierenden Heizung und im Raum herrscht ein angenehm tropisches Subklima.

Natuerlich gibt es von Aleppo auch schoenes zu berichten. Die Altstadt ist wirklich nett, die Zitadelle beeindruckend, das Christenviertel mutet beinahe andalusisch an (vermutlich ist es eher anders herum, da die maurischen Einfluesse ja gerade Andalusien praegen) und die Suqs sind tatsaechlich lang und schoen. Allerdings haben wir festgestellt, dass Aleppo doch um einiges anstrengender ist als Damaskus. Die Haendler sind offensiver, an kaum einem Stand oder Laden kann man vorbeilaufen, ohne dass jemand "How are you" oder "Where are you from" fragt, und versucht einen so in sein Geschaeft zu locken und auch sonst wirkte Damaskus auf uns entspannter. Es waren auch wesentlich mehr Familien oder Frauen unterwegs. Hier, so ist der Eindruck, ist das oeffentliche Leben doch eher maennerorientiert.



Ansonsten haben wir heute mit drei merkwuerdigen Franzosen eine Tour in die Umgebung von Aleppo unternommen. Wir haben sehr viele alte Steine gesehen, einen Hetiter-
Tempel vom 10 Jhd. vor Chr., eine tote byzantinische Stadt, ein paar roemische Felsengraeber, die Wirkungsstaette des Heiligen Simon (der 30 Jahre auf einer sehr hohen Saeule lebte) und so weiter. Interessant war vor allem auch der Blick auf eine ganz andere Landschaft. Das Kurdenland im Norden ist viel gruener und fruchtbarer. Jede Menge Mandel- und Apfelbaeume, die leider erst zum Teil bluehten und sonstige Felder und Nadelwaelder vor Felsenwaenden. Als ploetzlich auch noch die Kuehe auftauchten war es fast alpenlaendisch. Fast.



Allein 10 Grad waermer waeren fein gewesen. Vielleicht ja morgen. Dann geht es wieder Richtung Sueden. Erst nach Hama und am Tag darauf nach Homs. Vermissen werde ich von Aleppo vor allem die grandiosen Suessigkeiten, die es ueberall am Strassenrand zu kaufen gibt. Da koennte ich mich reinlegen. Echt jetzt.

Apropos reinlegen. Mein Bett ruft.

Chatrak!

P.S. Auch Frl. ts sendet Gruesse an die ihr bekannten Leser! Auftrag ausgefuehrt.

16 März 2010

Tag 5-6: Ajaj

Merhaba liebe Leserschaft.

heute Abend sind wir nach zwei spannenden Tagen in Aleppo angekommen. Zwei spannende Tage voller Erlebnisse, aber Frl. ts hat gesagt, dass ich meine Leserschaft nicht mit zu viel Text ueberanspruchen darf und ich mich deshalb auf Anekdoetchen beschraenken sollte. Hm. Ich versuchs. Ganz ohne Erlebnisbericht geht's aber auch nicht.

Seit dem letzten Post hatten wir ein paar lustige Begegnungen. Z.B. in einem traditionellen Teehaus in Damascus, in dem wir unseren letzten Abend verbrachten. Eigentlich waren alle Tische besetzt, aber ein netter Damaszene bot uns an, uns zu ihm zu setzen. Und so erzaehlte er uns, dass sein Sohn auch gerade 30 geworden ist und am Freitag heiraten wuerde, dass er selbst eine Art Hostel betreibt und dass kuerzlich 2 Hollaender bei ihm gewaesen waeren, die mit dem Fahrrad von Holland nach Syrien geradelt seien. Und davor mal ein Belgier, der das Gleiche zu Fuss vollbracht hat. Nebenbenbei gab er uns einen Flower-tea aus und lies uns an seiner Shisha ziehen. Sehr gastfreundlich, die Syrer. Auf dem Heimweg lachten wir noch herzlichst ueber den Pick-up, der vor uns den Rueckwaertsgang einlegte und dessen Alarmsignal ein wunderhuebsch quietschiger Lambada war und wir genehmigten uns ein herrliches Eis mit Pistazienmantel in der immervollen Eisdiele im Suk.

Am naechsten Tag gieng es dann raus aus der Stadt, rein in die Wueste, mit dem Bus nach Palmyra. Wir waren beide ernsthaft beeindruckt. Fuer mich war es besonders der Blick aus der Ferne auf die Ruinen, die mitten in der Wueste einfach auftauchten. Wir waren einmal quer durch gewandert, noch ein wenig abseits zu den ersten, sich in Sichtweite befindenden Grabhuegeln abgeschweift und auf dem Rueckweg eroeffnete sich eben dieser Anblick. Fuer mich war in dem Moment irgendwie die Geschichte greifbar geworden, die Vorstellung von Karawanen, die entbehrungsreich durch die Wueste gezogen und dann bei dieser prachtvollen Stadt, voller Saeulen und Tempel angekommen sind. Die Szenerie wurde natuerlich unterstuetzt durch den strengen Wind der dort bliess und den Sand aufwirbelte.



Schon zu Hause in Deutschland habe ich mich beim Blick auf den Wetterbericht fuer Syrien und Jordanien gewundert, als ich dort statt einem Sonnen oder Wolkensymbol das Woertchen Sand geschrieben fand. Nun, gestern und heute haben wir erlebt was Sand ist und vor allem, was ein ausgewachsener Sandsturm ist. Vor allem heute war der ajaj so stark, dass man vor lauter Verwehungen zeitenweise kaum die Strasse gesehen hat. Interessante Erfahrung sage ich nur.

Zum Glueck musste ich da nicht autofahren. Das uebernahm heute Machmud fuer uns. Wir haben uns gestern spontan entschieden, die Tour zu aendern und mit einem privaten Fahrer eine Tour zu buchen, die uns quer durch die Wueste fuehrte und am Ende nach Aleppo fuehrte. Machmud musste sich ganz schoen konzentrieren, um auf der Strasse zu bleiben, aber ich schaetze, er ist das gewohnt.

Machmud zeigte uns die Ruinen von Wuestenschloessern und verlassenen Wuestenstaedten und machte mit uns ein Beduinen Picknick am Assad-Stausee inklusive der obligatorischen Wasserpfeife. Leider war sein englischer Wortschatz eher begrenzt, aber dafuer brachte er mir ein paar Woerter arabisch bei (ich kann noch Sonne, Mond, Wasser und schoen, immerhin). Ausserdem spielte er Beduinen-Pop und konnte sich dabei kaum auf seinem Fahrersitz halten, zuckte mit den Schultern und kreiste mit den Armen. Das war zum Glueck nach dem Sandsturm, als die Strassen immernoch leer aber die Sicht schon wieder gut war.



Das schoenste Wuestenerlebnis bleibt aber noch der Mai-Tai-Verschnitt, den wir bei Sonnenuntergang auf der Terrasse des Zenobia-Hotels mit Blick auf die Ruinen von Palmyra zu uns nahmen. Dazu der strenge aber angenehm laue Wind und dieses Geschichtstraechtigen Fleckchens. Zum Zenobia gibt es eine ganze imperiale Legende von einer reichen franzoesischen Graefin, die sich dort nieder liess und deren Mann dann dort unter mysterioesen Umstaenden den Tod fand. Sehr, sehr idylisch, das alles.

Dafuer ist der Kontrast zur Grosstadt jetzt wieder besonders gross. Die naechsten zwei Tage heisst es erstmal die Stadt mit all ihren Menschen und dem dazugehoerigen Chaos wieder lieben zu lernen. Einen der Vorteile der Stadt habe ich gerade schon wieder entdeckt. Es gibt wieder Baeckereien mit jeder Menge leckerem Suesskram im Schaufenster.

Fotos gibts uebrigens erst spaeter mal. Es ist schon wieder recht spaet und ich habe jetzt noch keine Lust mir das lange hochgelade anzutun. Man moege es mir verzeihen, genauso wie die Ueberfrachtung mit Woertern. Ich habe es wieder nicht geschafft mich dem Medium gerecht kurz zu fassen. Aber Ihr koennt ja in Etappen lesen.

Chatrak aus Aleppo

14 März 2010

Tag 4: Maaloula

Heute stand ein relaxter Ausflug nach Maaloula auf dem Programm. Laut Reisefuehrer ein besonders malierisches Dorf in den Bergen, rund 50 km von Damaskus entfernt.

Das Abenteuer des Tages bestand vor allem daraus den richtigen Minibus zu erwischen. Vor allem im Voraus raetselten wir, wie wir das wohl schaffen, wo wir doch nicht lesen koennen, was an den Windschutzscheiben geschrieben steht. Es stellte sich aber heraus, dass wir sowohl bei der Hin- als auch bei der Rueckfahrt das Glueck auf unserer Seite hatten. Beide Male fanden wir sofort einen Bus der auch noch sofort Abfuhr. Ausserdem stimmt es, dass die Syrer sehr hilfsbereite Menschen sind und auch wenn man keine gemeinsame Sprache hat, reichen doch ein paar Woerter und Gesten um sich verstaendlich zu machen.

Maaloula selbst ist tatsaechlich ein ganz nettes Dorf, auf jeden Fall ein Kontrast zur Grossstadt Damascus, aber ehrlich gesagt hatte ich mir schon etwas mehr versprochen. Sicherlich war es auch schade, dass die meissten Baeume noch kahl waren und Blaetter und Blueten erst zu spriessen begannen. Jedenfalls haben wir verschiedene Kloester besucht, die Wirkungsstaetter der Heiligen Thekla gesehen und das Vater Unser auf aramaeisch gehoert. Und das alles fuer einen Spottpreis. Die Fahrt mit dem Minibus hat Hin und zurueck pro Person gerade mal 40 SYD gekostet, also umgerechnet etwa 65 Cent.

Morgen verlassen wir Damaskus. Es geht weiter zu den Ruinen in Palmyra. Dann werden wir also fuer einen Tag richtig in der Wueste gelandet sein. Ich bin gespannt.

Chatrak

13 März 2010

Tag 1-3: Marhaba aus Damascus

schon der Dritte Tag vorbei und endlich schaffe ich es in ein Internet Cafe. Endlich kann ich den Lieben zu Hause ein paar Zeilen aus dem schoenen Syrien schreiben.

Schon der erste Tag fing recht aufregend an. Fraeulein ts und ich trafen uns wie verabredet in der S-Bahn zum Flughafen. Wir hatten uns fuer die mittlere von 3 Moeglichkeiten entschieden, denn wir hatten ja schon online eingecheckt und wollten weder zu frueh noch zu spaet am Flughafen sein. Nun, genau diese S-Bahn fuhr wegen Weihenstoerung nur bis Johannis-irgendwas und wir musste die 20 Minuten bei Schneefall und Minusgraden am Gleis auf die naechste Bahn warten.

Immerhin hat auch diese uns rechtzeitig zum Flughafen gebracht. Wir meldeten uns als eine der letzten am Schalter, nach uns fehlten noch 4 Leute, um den check-in zu beenden, wie wir von den Damen am Schalter erfuhren. Der Flug selbst hatte zwecks Schneechaos eine halbe Stunde Verspaetung, was uns allerdings egal war. Der Rest des Transits war eher unspektakulaer. Wieder lustig wurde es in Damaskus. Nachdem wir uns gegen das teuere Taxi in die Stadt und fuer den Shuttlebus entschieden hatten, zahlten wir erst fuer uns und unsere Rucksaecke am Ticketschalter und leider nochmal fuer unsere Tagesrucksaecke beim Busfahrer selbst. Das gehoert wohl dazu. Vom Busterminal aus wollten wir eigentlich laufen. Leider gelang es uns trotz Kompass nicht, unseren Standort eindeutig zu bestimmen, nachfragen half nichts, weil die netten Leute die uns helfen wollten, unsere (schlechte) Karte nicht lesen konnten und letzten Endes nahmen wir doch noch ein Taxi, von der Bushaltestelle zum Hotel. War immernoch billiger als direkt vom Flughafen zu fahren und bequemer als durch die Strassen zu irren.

Das Hotel Ghazal ist wirlich sehr nett. Sehr sauber, sehr schoen. Leider hatten wir in der ersten Nacht nur ein Zimmer ohne Bad und ab jetzt zwar eins mit Bad, dafuer aber riecht es nach frisch renoviert und ist wirklich ziemlich klein fuer zwei. Aber wie gesagt schoen.

Damaskus selbst gefaellt uns sogar so gut, dass wir gleich noch einen Tag laenger bleiben werden und morgen noch einen kleinen Ausflug nach Maaloula unternehmen wollen, bevor wir in die Wueste nach Palmyra fahren. Damaskus, Perle des Orients wurde sie ja mal bezeichnet, ist wirklich huebsch. Eine pittoreske Altstadt, unrundet von der Stadtmauer, innendrin jede Menge kleine Laeden und die Umayaden Moschee. Wir haben die Stadt jetzt (mehrfach) ausgelaufen und immer wieder schoene Fleckchen entdeckt. Was mir vor allem auffaellt ist der Kontrast zu Bali. Die Menschen sind tatsaechlich unglaublich nett, versuchen einem zu helfen, manchmal klappt es auch, bieten einem zwar was an, aber akzeptieren auch ein klares Nein oder weiteres beharrren und lassen einen in Ruhe die Strasse entlang gehen. Auch Abends. Keinerlei Belaestigungen, keinerlei Unsicherheit. Alles absolut etspannt. Heute wurde auch schon ein Bild von Frl. ts und mir gemacht. Meine Beruehmtheit hat sich also schon hierher rumgesprochen und eine Frau an meiner Seite wird da natuerlich fotographisch festgehalten!

Was gibt es sonst noch. Essenstechnisch geht es uns sehr gut. Wir haben schon allerlei lokale Koestlichkeiten probiert und koennen bislang nicht klagen. Auffallend ist, dass ein wesentlicher Bestandteil der lokale Kueche Gurken und Tomaten darstellt, daneben natuerlich Oliven und jede Menge Gewuerze, als Snack zwischendurch empfehlen sich kleine Mini-pizzen, wahlweise mit Hackfleisch, Tomatenpampe, Kaese oder einer Art Pesto, um nur einige Varianten hervor zu heben. Der Petersiliensalat mit Tomaten ist wohl recht typisch und ganz gut und als Getraenk probierten wir heute Zitonen-Minze-Saft aus biologischem Anbau. Dieser Mix, serviert mit Crushed-Ice und viel Zucker ist wirklich sehr lecker und erfrischen. Fr. AS wuerde sagen, wie Mai Tai ohne Sprit. Genau das richtige bei 30 Grad im Schatten und saengender Mittagssonne.

Ja, es ist warm hier. Frl. ts findet's zu heiss, ich finde es genau richtig. Sandalen, kurze Hosen und T-Shirt Wetter eben. Ich liebe es. Wie is es denn zu Hause? Habt Ihr noch Schnee? Und Minusgrade? Seid Ihr schon neidisch geworden????

So. Ich gehe mir jetzt mal den Schweiss abwaschen und dann wieder neues aus der syrischen Kueche entdecken.

Chatrak und bis zum naechsten Mal

09 März 2010

Wetter

Es ist ja doch wieder richtig kalt geworden, nicht wahr? Ich hatte mich, als letzte Woche der ganze Schnee weggetaut war schon richtig auf Frühling eingestellt. Und Plötzlich liegt da wieder eine meterhohe Schneedecke und es hat zweistellige Minusgrade. Unglaublich.

Zum Glück, hab ich's bald richtig schön kuschlig warm:





T -1,5

Guats Nächtle

Edit: Leider scheint an dem Code, der da generiert wurde, etwas nicht zu stimmen. Aber lasst Euch sagen: Es wird warm!!! Und als Link funktioniert die Graphik immerhin.