21 März 2010

Tag 9-10: Nurias, le Krak und Aerger mit dem Personal

eigentlich habe ich das alles gestern schon geschrieben, aber als ich auf "Post veroeffentlichen" klickte, frass das Netz meinen schoenen langen Text. Aber nichts ist spannender, als den gleichen Inhalt noch ein zweites Mal in Worte zu packen.

Also Tag 9 und 10 spielten im kleinen Provinznest Hama. Provinznest heisst in diesem Fall, dass es nur ca. 1,5 Mio. Einwohner hat, aber gerade im oeffentlichen Leben merkt man deutlich den Unterschied zu den richtigen Grossstaedten.

Hama an sich ist ein wirklich nettes Staedtchen. Leider kamen wir an einem Freitag an, was hier im islamischen Syrien die Entsprechung zu unserem Sonntag ist. D.h. die Stadt war relativ ausgestorben. Wir liessen uns davon aber nicht stoeren, spazierten durch die Altstadt, den Stadtpark entlang und bewunderten die Wasserraeder, auf arabisch Nurias) fuer die die Stadt so bekannt ist. Eigentlich sollten sich diese auch drehen, aber der Orontes fuehrt erschreckend wenig Wasser, weshalb sie derzeit auf dem Trockenen liegen. Trotzdem bieten sie immernoch einen sehr schonen Anblick.



Als wir mit den Sehenswuerdigkeiten des Staedtchens durch waren, beschlossen wir noch auf den Stadthuegel hinauf zu wandern, um ein wenig die Aussicht zu bewundern und da wurde uns dann auch klar, warum unten in der Stadt kaum eine Menschenseele zu sehen war. Die halbe Stadt scheint freitags auf dem Huegel zu picknicken! Ein wirklich sehr nett anzusehendes Spektakel. Vor allem auch, weil die Hamanesen oder Hamaniten oder wie auch immer man sie nennen will, noch nicht so sehr an die Turisten gewoehnt zu sein scheinen. Frl. ts kamen aus dem "hello", "we are fine", "we're from Germany" sagen gar nicht mehr raus und es war immer ohne Hintergedanken. Leider kamen wir zu spaet auf die Idee unser Herkunftslaender zu wechseln und das Alphabet durchzugehen. Ich waere gespannt gewesen, bis zu welchem Buchstaben wir gekommen waeren.

Am naechsten Tag haben wir dann einen Ausflug zum beruehmten Krak de Chevalier und einigen anderen alten Steinen unternommen, Ziel war aber schon Le Krak. Der Krak ist eine der besterhaltensten Kreuzritterburgen im Nahen Osten und deshalb Pflichtprogramm fuer den Syrienturisten. Ich hatte mir zwar durchaus mehr versprochen, aber ein wenig fuehlte ich mich von der Atmosphaere in den Ruinen tatsaechlich in der Zeit zurueckversetzt. Vielleicht sogar ein wenig zu weit, denn unvermittelt konnten wir auch noch einen Abstecher ins alte Aegypten unternehmen. Der geneigte Leser wir sich fragen warum und auch wir verstanden nicht unbedingt, warum ausgerechnet eine Kreuzritterburg in Syrien voller gothischer Rundboegen zur Kulisse fuer einen Cleopatra-Film umgebaut werden soll. Aber die Produzenten werden sich schon was dabei gedacht haben.



Unangenehm am Hama-Abstecher war eigentlich nur das Hotel Cairo. Obwohl vom Reisefuehrer in hoechsten Toenen gelobt, war es doch das erste, das mir so ueberhaupt nicht getaugt hat. Das lag vor allem am truegerischen Schein. Es hatte zwar saubere Bettwaesche, aber sie war zu kurz, so dass man am Ende auf der blossen Matratze schlief. Es hatte zwar als erstes Hotel ueberhaupt einen Duschvorhang, aber auch dieser war zu kurz, weshalb trotzdem das Bad unter Wasser stand. Das Personal hal einem zwar weiter, war dabei aber so genervt, dass man sich kaum traute Fragen zu stellen und die Mitarbeiter buchten zwar fuer uns den Nachtbus nach Amman, waren dann aber mit der wie, wann und wo Auskunft so widerspruechlich und konfus, dass wir am Ende froh waren, tatsaechlich im richtigen Bus zu sitzen. Will sagen, ich war froh, dass wir dort nur eine Nacht zubringen mussten.

So, ich bin mir sicher, ich habe gestern noch irgendwas witziges zu erzaehlen gewusst, aber im Moment faellt mir nix weiter ein. Ausserdem ist inzwischen ja schon wieder ein weiterer Tag vergangen ueber den es viel zu berichten gilt, aber dies schreibe ich dann in einem eigenen Post.

Chatrak

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