27 November 2012

Day 26-27: Varkala

Sooooo. Die letzten 2 Tage waren herrlich faul und relaxed. Ich bin ein bisschen am Strand entlang spaziert, habe mit den Wellen gekaempft (und verloren), weiter in meinem Buch gelesen und viel Wifi-gesurft, habe unzaehlige Fruitjuices und Shakes getrunken und fantastische Fishcurries gegessen (ja ich: Fisch!).

Das Wetter hat sich nach dem ersten Tag auch wieder beruhigt und ich hatte, wie schon befuerchtet, eher wieder zuviel Sonne. Das lassen zumindest die feuerroten Stellen auf meinem Ruecken und am Knoechel vermuten. Aber was solls. Zum Glueck waren die Wellen vom ersten Tag aber nicht vom Wetter getrieben, sondern gehoeren hier wohl zum Inventar. Mannshohe Brecher! Dazu der schoene flach abfallende Strand, und feiner Sand ohne Korallen oder aehnlich scharfkantigen Schnickschnack am Boden. Perfekt. Vom Kampf mit den Wellen habe ich trotzdem eine kleine Schuerfwunde an der Schulter davon getragen, als die Welle mich kompett umgerissen und gegen den Boden geworfen hat. War ja nicht tief, oder so, aber die Wellen hatten es schon in sich.

Das meiste der verbrannten Haut sollte bei der ayurvedischen Massage gestern auch schon wieder abgerubbelt worden sein. Die war naemlich nicht nur sehr oelig (war von Kopf bis Fuss, inkl. Haare, quasi einmal komplett in Oel gebadet) sondern beinhaltete gleich noch ein Ganzkoerperpeeling (zumindest hat es sich so angefuehlt). Auf jedenfall war es interessant. Angefangen von dem Lendenschurz, den mir der gute Masseur angezogen hat, ueber die Kokosoeltaufe, bis zu der "Massage", von der ich mal annehme, dass sie die Energiefluesse irgendwie herstellen sollte, weil er immer den ganzen Koerper entlang und zu den Fingerspitzen raus massiert hat. Ich schaetze einfach  mal, dass es zum Konzept gehoert, die Verspannungen quasi aus dem Koerper rauszumassieren. Ich war danach jedenfalls sehr entspannt.

Heute heisst es leider Abschied nehmen von meinen Traumklippen. Am Nachmittag faehrt mein Zug zurueck nach Kochi. Ich habe beschlossen, lieber die direkte Zugverbindung zu waehlen, als mich erneut auf das Busabenteuer einzulassen. Dann muss ich noch ein paar Stunden am Flughafen totschlagen bis der Flieger nach Hause geht.

Und jetzt muss ich erstmal zurueck in mein kleines Chalet, packen und auschecken, bevor ich noch ein paar Stunden auf dem Balkon meines Lieblingssaftladens surfen werde.

Namaste und bis Bald!

24 November 2012

Day 25: Varkala indeed

Also, ich habe meine Ankuendigung wahr gemacht und bin nach Varkala aufgebrochen. Eine Faehre, 2 Tuk Tuks, 2 Busse und ungefaehr 6 Stunden spaeter bin ich auch angekommen. Und - Trommelwirbel - Es Regnet!

Kann man das fassen? Da mache ich mich endlich auf, meine spaerlichen, aber wohl verdienten Strandtage zu geniessen, und dann habe ich ausgerechnet jetzt zum ersten Mal schlechtes Wetter!

Aber, um das noch klar zu stellen, die Reise war an sich sehr angenehm. Der Bus war zwar gerammelt voll, die Sitzposition entsprechend eingeengt, aber die Leute haben mir tatsaechlich mal ohne Eigennutz weitergeholfen und mich fast bis vor die Haustuer gebracht. Reisen wie die Inder hat deshalb tatsaechlich Spass gemacht, haette aber ruhig 2 Stunden weniger sein koennen. 

Aber eigentlich ist das auch egal. Mir gehts jetzt schon wieder deutlich besser als gestern. Ich glaube ich war einfach erschoepft und ein bisschen Schlaf hat schon viel bewirkt. Und hier ist es trotz des Wetters wirklich schoen. Nicht die Weisser-Sandstrand-und-Palmen-Postkartenidylle, aber Klippen und stuermische Brandung, relativ wenige Menschen (dafuer, dass Ende November angeblich schon Hochsaison ist) und ueberhaupt, ideale Vorraussetzungen zum Entspannen. Und zuviel Sonne ist eh nicht gut fuer die Haut.

So. Die kommenden Tage, vermutlich keine Posts, weil ich nichts machen werde ausser den Strand auf und ablaufen und mein Buch weiter lesen.

Namaste.



 

23 November 2012

Day 24: Fort Kochi - Ich hab keine Lust mehr

Heute gings mit dem Flieger in den Sueden. Zum Glueck, denn beinah haette ich noch den Flug verpasst, weil ich am falschen Terminal war. Naja, so bin ich die 300 Rupien, die ich beim Taxi gespart habe, weil ich mich ausnahmsweise mal nicht habe verarschen lassen, eben fuer den Gepaeckheine ausgegeben, der mich an allen Warteschlangen vorbei, direkt an die forderste Front am Check-in-Schalter gebracht hat.

Der Flug war dann OK, wenn ich den Piloten richtig verstanden habe, sind wir mit Autopilot gelandet, zumindest fand der Pilot es erwaehnenswert, dass wir gerade eine automatic landing experienced haetten. Abgesehen davon war die Experience solala. IndiGo hat die Sitzreihen so eng, dass sogar mir der Fussraum zu knapp war.

Anyway. Fort Kochi ist jedenfalls ein wunderbar idylisches Staedtchen, nur leider hat es keinen Strand. Das wusste ich vorher schon, nur kann ich mich jetzt wieder mal nicht entscheiden, wo ich denn an den Strand will. Will ich morgen wirklich nochmal nen halben Tag im Bus sitzen, um zum beruehmten Strand zu kommen, oder suche ich mir ne naehere Alternative...  Ich weiss nicht mehr was ich will.

Ehrlich gesagt, will ich nach Hause. Aber ein paar Tage muss ich noch totschlagen. Um schonmal ein kleines Zwischenfazit so ziehen, ich glaube, das klang auch schon in den letzten Posts durch: Von all den Zielen der letzten Jahre (Myanmar, Peru/Bolivien, Bali/Java, Laos/Kambodscha) landet Indien tatsaechlich auf dem letzten Platz. Das mag jetzt nur teilweise am Land und zu einem grossen Teil am Reiseprogramm gelegen haben, aber auch die Inder an sich sind mir definitiv nicht ans Herz gewachsen!

So, morgen melde ich mich dann wahrscheinlich doch aus Varkala

Namaste

22 November 2012

Day 23: Dehli again

Nach einer langen Fahrt im Nachtzug bin ich jetzt in Dehli zwischengelandet, von wo es morgen weitergeht richtung Strand. Da der Zug verspaetet war, das Zimmer dann noch nicht fertig, das Fruehstueck dafuer umso ausgiebiger und letztendlich die heisse Dusche viel zu schoen war, bin ich erst relativ spaet wieder auf die Strasse gekommen. Und vor dem Sightseeing musste ich mich erst noch um den Transport zum Flughafen  morgen frueh kuemmern, denn die supermoderne Express-Metrolinie, die letztes Jahr eingeweiht wurde, steht seit einem halben Jahr still, wegen Sicherheitsmaengeln.... klingt irgendwie nach Berliner Verhaeltnissen.

Ich habe dann auch nicht weiter viel besichtigt, ausser den Connaughtplatz und einen kleinen Astrologiepark. Ueberrascht hat mich, dass selbst in Dehli staendig Leute Fotos mit mir machen wollten... ich dachte die Grossstaedter staenden da drueber. Gefreut hat mich, dass ich endlich mal ein moderneres Gesicht von Indien gesehen habe - mit richtigen Laeden, westlichen Markennamen und sogar einem Supermarkt! Genervt hat mich, dass einen wiedermal ausnahmslos alle verarschen. Aber gut, ich bin ja nicht hier um Freunde zu finden.

So. jetzt noch Abendessen dann noch n bisschen Fernsehen und morgen frueh ab in den Sueden! 

Namaste

21 November 2012

Day 19-22: Varanasi: Das haut einen um

Wow. LP schreibt in der Einleitung zur Stadt: "Brace yourself. You're about to enter one of the most blindingly colourful, unrelentingly chaotic and unapologetically indiscreet places on earth. Varanasi takes no prisoners. But if you're ready for it, this might just turn out to be your favourite stop of all."

Und so ist es auch. Definitiv das Highlight meiner Reise bislang. Gleich am ersten Abend und Morgen (bzw. eigentlich die ganze Nacht durch) haben die Hindi mal wieder ein Fest gefeiert. Unmengen von Leuten an den Ghats am Ganges, die einen baden, die anderen beten, die meisten sitzen einfach nur rum und warten auf irgendwas, vermutlich auf Sonnenaufgang... Jede Menge bunte Sarees und Tagetesblumen, Opferschalen und Raeucherstaebchen, Musik, Laerm, Feuerwerk.... wunderschoen.

Die Altstadt an sich ist ein wirrwarr an Gassen, in denen ich mich langsam ein wenig zurecht zu finden beginne. Jetzt, wo ich heute doch leider auch schon wieder weiter muss. Aber auch das Labyrinth hat eben ein System und ich beginne es zu durchschauen.

Aber die Stadt hat auch ihre Makel: Es ist wirklich unglaublich dreckig und ekelig ueberall. Eigentlich bin ich froh, dass der Waeschedienst wegen des Feiertags nicht funktioniert hat, sonst waeren meine Unterhosen bestimmt im Gangeswasser gewaschen worden, und ich weiss nicht, ob ich sie dann nochmal haette anziehen koennen. In diesem Ganges waschen die Leute hier immerhin sich und ihre Waesche, sie verbrennen am Ufer ihre Toten und spuelen die Asche ins Wasser, vor dem Verbrennen baden sie die Leiche nochmal (die letzte heilige Dusche mit Gangeswasser) und als ob das nicht schon genug waere scheint es, als bestuende Strassenreinigung darin, Gangeswasser durch Schlaeuche zu pumpen und allen Dreck wieder in den Ganges zu spuelen, also Plastiktueten, irgendwelche zurueckgelassenen Kleidungsstuecke (??? Warum? ich dachte die waeren alle so arm???) oder auch die Kuhscheisse, die sich nicht mehr zum trocknen eigenet.... Dazu kommt natuerlich das alltaegliche Indienerlebnis - Inder die wo sie gerade gehen oder stehen in irgendeine Ecke pissen... Alles in allem ziemlich widerlich. Aber gut. Ich habe auf die Sandalen verzichtet und immer darauf geachtet, dass die Hose nicht am Boden schleift. Alles weitere ist einfach nicht weiter drueber nachzudenken.

Aergerlich an dieser Stadt sind auch die Moskitos - die zweibeinigen meine ich. Zwar nicht so aggressiv wie damals auf Bali, dafuer aber in Ihrer etwas subtileren Art wirklich nervend. Alle wollen sie deine Freunde sein, erzaehlen Dir ihre hoechstwahrscheinlich erfundene Lebensgeschichte, warnen dich vor den anderen Blutsaugern, nur um dich am Ende doch in Ihren Silkshop zu lotsen. Naja, da muss man durch. Einer meiner neuen Freunde hat mich immerhin mit ins Kino genommen - schon mein zweiter Bollywoodfilm in diesem Urlaub und wirklich sehr nett. Muss unbedingt noch versuchen die Musik zu den Filmen aufzutreiben.

Soweit so gut. Heute geht es noch nach Dehli und dann ab in den Sueden. Sightseeingprogramm wird dort abgeblasen. Ich will einen Strand, blaues Meer und vorzugsweise Palmen. Varkala wird es wohl werden.

Namaste

17 November 2012

Day 18: Khajuraho: lazy day

Es gibt hier eine Menge Tempel zu sehen, aber ich habe beschlossen mich erstmal auf die wichtigsten zu beschraenken und den Tag gemuetlich angehen zu lassen. Das geht hier auch ganz hervorragend, weil das Staedchen wirklich herzallerliebst ruhig ist. Abgesehen von der Tatsache natuerlich, dass alle 4000 Einwohner vom Tourismus zu leben scheinen und der Kampf um die Beute entsprechend gross ist. Habe schon zwei Anhaengsel aufgegabelt, die an mir Ihr deutsch ausprobieren wollen... pffffh.

Ich habe also in aller Ruhe und ohne die anderen die westliche Tempelgruppe besichtigt, zwischendurch noch ein Stuendchen im mittig gelegenen Cafe gesessen, Masala Chai getrunken und in meinem Roman gelesen und jetzt habe ich mich hierher aufgemacht. Fuer mich ein absolut gelungener Tag und nach dem ganzen Gehetze in Rajasthan genau das richtige. Die Tempel sind wirklich sehenswert und vor allem ganz schoen .... explizit... die Verzierungen an den Waenden zeigen naemlich nicht nur die ueblichen Tempeltaenzerinnen und Kriegsszenen, sondern auch jede Menge gewagte Kamasutrastellungen....und das hier im prueden Indien!

So, vor dem Abendessen wird jetzt noch ein wenig durch das Staedtchen geschlendert.

Namaste

16 November 2012

Day 14-17: Happy Divali, Agra & the Taj

schon wieder sind seit dem letzten Post einige Tage vergangen. Einige ereignisreiche Tage, wie ich finde. Das grosse Divali-Erlebnis fiel allerdings aus. Ich hatte mich schon sehr auf spannende Eindruecke vom Fest gefreut, aber tatsaechlich haben wir kaum etwas davon mitbekommen. Gut die letzten 5 Tage gab es quasi durchgehend Feuerwerk, aber dadadurch dass es durchgehend war, hoerte man eben hier mal wieder ein paar Kracher und dann sah man woanders ein paar Raketen, aber ein beeindruckendes Feuerwerk ergibt das halt noch nicht. Am Haupttag, sind wir abends mal durch die Strassen gezogen, aber ausser angetrunkenen Indern und schrecklich aufgedrehten Kindern haben wir nichts wirklich aussergewoehnliches gesehen. Sehr viele Menschen stroehmten mal in die eine, mal in die andere Richtung, aber keiner von uns konnte irgendein Ziel erkennen. Naja, man stelle sich vor ein Inder versuche unser Weihnachten zu verstehen. Da wird er auf der Strasse auch nicht besonders gluecklich werden, sondern muesste schon mal   zu jemandem nach Hause eingeladen werden.

Aber es gab in und um Jaipur auch sonst genuegend zu sehen. Vor allem das Amber Fort hat uns ueberrascht, hatten wir doch eigentlich alle schon genug von Forts und Steinen. Aber die Fahrt im oeffentlich Bus war schon sehr nett und das Fort selbst ueberraschte dann durch unzaehlige kleine Gaenge und Balkone und Fenster und Treppchen, die man auch alle ausprobieren konnte. Wir hatten jedenfalls unseren Spass. Und auf dem Heimweg genehmigten wir uns bei den Lassiwallahs noch eine kleine Staerkung. Das tolle daran: An dieser Strassenecke in Jaipur gibt es ca. 5 Lassiwallahs neben einander. Sie verkaufen nur verschiedene Lassis in 2 groessen und das in Tonbechern. Und wenn man fertig ist, werden die nicht etwa gespuelt, sondern in die Tonne gehauen. Fuer Europaer voellig unverstaendlich.

Das bringt mich mal auf ein anderes Thema: Muell und Dreck. Ich habe noch nie so viel Dreck auf der Strasse gesehen. Die Inder scheinen alles erstmal auf die Strasse zu werfen und dann einmal am Tag, naemlich morgens alles auf Haufen zu kehren. Wenn das kaputte T-Shirt oder die Kuechenreste vorher nicht schon von irgendeiner Kuh verspeist wurden. Ausserdem wird standig an irgendeine Ecke gepinkelt und ich will gar nicht so genau wissen was die wirklich machen, wenn die da an der Wand hocken. Ich habe noch nicht besonders viel Armut gesehen oder besonders aufdringliche Bettelei erlebt, aber der Dreck ist schon einigermassen widerlich.

So, zurueck zu den schoeneren Dingen. Das Taj. Schon schoen. Das fruehe Aufstehen zum Sonnenaufgang hat sich nur bedingt gelohnt, aber immerhin waren es ein paar Menschen weniger, die mit uns die Tore stuermten als dann spaeter aufs Gelaende drängten, als wir schon wieder gingen. Insgesamt aber natuerlich trotzdem fantastisch und atemberaubend. Was mich irritiert: Ich hatte mir Agra eher wie Siem Reep vorgestellt. Mit vollstaendig ausgebauter Infrastruktur, modern, kommerziell, strukuriert. Immerhin ist das Taj bestimmt eines der bekanntesten Gebaeude der Welt. Aber dem ist gar nicht so. Es ist nur wenig
touristischer und kaum moderner als andere Orte in Indien.

Als naechstes geht es jetzt nach Khajuraho. Auf halben Weg sind wir schon, jetzt warten wir weiter auf den Anschluss. Wenn jetzt die Tastatur noch so funktionieren wuerde wie ich mir das vorstelle und diese seltsame  Einstellung der Schreibrichtung nicht staendig wechseln wuerde, waere das eine feine Sache. Egal. Dann mach ich jetzt eben Schluss.

Namaste!

12 November 2012

Day ?!#%^%&*: Jaipur: Eine Stadt

Unsere kleine Karavane ist wieder weiter gezogen. Nach Jaipur fuer sage und schreibe ganze 3 Naechte.

Ich kann noch gar nicht soviel ueber die neue Stadt schreiben, ausser, dass sie tatsaechlich mal eine ist. Eine richtige Stadt meine ich. Mit grosser moderner Einkaufsstrasse neben den bekannten Basaren. Ausserdem schoene Sehenswuerdigkeiten, wie den bekannten Palast der Winde. Tatsaechlich steht aber die ganze Stadt im Zeichen des Divali-Festes, das heute und vor allem morgen stattfindet. Es ist wohl einer der groessten Feiertage der Inder, so aehnlich wie fuer uns Weihnachten und genau so sieht auch die Stadt aus. Ueberall Lichterketten, wo hin man auch schaut. Bin gestern schon zufaellig auf dem Lichterkettenmarkt gelandet - sehr interessant. Leider hatten sie keine batteriebetriebenen, sonst haette ich meinen Rucksack geschmueckt.

Das schoene an Jaipur ist bislang ausserdem, dass uns VagaBunt endlich mal nicht an den Arsch der Welt verfrachtet hat, sondern ein ziemlich zentrales Hotel fuer uns gebucht hat. Jezt spuere ich schon, wie ich langsam wieder milde werde, aber insgesamt wird das Feedback an World Insight nicht sehr positiv ausfallen und die werden noch einiges von mir zu hoeren bekommen. Vielleicht ja auch hier, sozusagen als offenen Brief.....

Nur nicht hier und jetzt. Das einzige Internetcafe, dass ich bislang entdecken konnte ist unsagbar unbequem - ein wackeliger Plastikstuhl vor einem alten Computertisch mit schwergaengiger Tastatur. Aber immerhin funktionierts und am Nachmittag hat es sogar offen.

So, morgen ist auch noch ein Tag
Namaste

10 November 2012

Day ???: Jodhpur, Ranakpur, Udaipur: Szenenwechsel

Wenn ich mich richtig erinnere, dann hatte ich mich, als ich Euch das letzte Mal verliess, gerade durch die abendlichen Strassen von Jodhpur geschlagen und war gluecklich endlich in Indien angekommen zu sein. Also weiter gehts.

Am naechsten Morgen habe ich mich gleich wieder aufgemacht, um vor dem Fruehstueck noch schnell ein bisschen morgentliches Treiben zu sehen. Ich habe den Marktplatz entdeckt, wunderschoene Postkartenansichten vom Fort im Morgenlicht und sogar einen Arbeitselefanten, der den abendlichen Dreck wegraeumte. Dann gings zum Fruehstueck und auf zur Fortbesichtigung. Und dann habe ich mir doch glatt ein zweites Fruehstueck gegoennt. Nur dieses Mal rueckwaerts. Meine Mitstreiter bestaetigen mir, dass ich schon waehrend der Tour immer weisser wurde, am Ende der Tour war es dann aber einfach vorbei. Ich habe es dann noch ohne Probleme ins Hotel geschafft, aber da kam dann das Fieber, der Durchfall, mehr Vomitting.... Zumindest konnte ich mir somit den Traum von der Krankenhausbesichtigung erfuellen :-(. Vivek, unserer Reisebegleiter hat das gut geregelt und inzwischen wirken die Antibiotika und all die Symptombekaempfer, die ich bekommen habe. Arzt und Medikamente haben zusammen ungefaehr 9 EUR kostet. Interessant uebrigens, im Sprechzimmer ist man nicht mit dem Arzt alleine. Die naechsten Patienten kommen gleich mit ins Sprechzimmer, vermutlich, um danach ja keine Zeit zu verlieren.

Immerhin war ich so fit, um am naechsten morgen weiter reisen zu koennen. Ranakpur, ein kleines Oertchen, mit einem grandiosen Tempel, der es durchaus mit spanischen Kathedralen aufnehmen kann. Ich war jedenfalls beeindruckt. Ausserdem aenderte sich signifikant das Landschaftsbild. Endlich nicht mehr nur Wueste und trocken, sondern sehr gruen und beinahe lieblich.

Seit gestern sind wir nun in Udaipur, dem indischen Venedig und einer der Orte an denen Octopussy gedreht wurde. Netter Ort, grosser See (Wasser ist immer gut), gigantischer Palast....Ich finds gut. Um nochmal auf meinen Gesundheitszustand zurueck zu kommen, ich habe heute schon wieder eine kleine Wanderung unternommen, mit einem der Mitreisenden und einen Guide. Sehr interessant.

So, morgen gehts weiter nach Jaipur, wo wir luxurioese 3 Naechte verbringen werden. Dadurch werden wir dort fuer Divali sein, dem groessten Indischen Feiertag. Ich bin schon sehr gespannt was da dann abgeht.

Soooo. Genug kostbare Zeit verprasst.
Namaste!



06 November 2012

Day 4-6: Jaisalmer, Wueste, Jodhpur: Hello India!

Das scheint hier ein 3-tages-Ding zu werden. Das ist so zwar nicht beabsichtigt, aber haeufiger schaffe ich das gerade nicht. Und auch hier macht das Internetcafe in 20 Minuten dicht, also heisst es: kurz fassen.

Von Bikaner aus ging es nach Jaisalmer. Ein grosses Fort und das einzige, das tatsaechlich bewohnt ist - und es gilt als das indische Rothemburg ob der Tauber. Nun, es gibt keinen Weihnachtsschmuck, aber allerhand Tourizeug und es ist als Ort wirklich zauberhaft. Enge Gassen, tolle Fassaden, grandiose Tempel. Das beste aber war Cool Rahul, der uns die Tempel gezeigt hat und dann solange nicht locker gelassen hat, bis wir uns auch noch ein wenig von ihm durch die Gegend kutschieren liessen. Hat sich aber gelohnt! Nicht nur, weil er so lustig war, sondern auch, weil er wirklich tolle Plaetze gezeigt hat.

Von dort aus ging es ins Wuestencamp zum Kamelreiten. Etwas, was wohl jeder macht, der nach Jaisalmer kommt und so laeuft es auch ab. Super touristisch. Nichts von der Beduinencamp-Romantik, die ich aus Wadi-Rum kenne, sondern Einzelzelte mit Strom und komplettem Badezimmer und der Folkloretanzgruppe zum Abendessen. Es waere ein Reinfall gewesen, waere das Reiten auf dem Kamel zum Sonnenauf- und -untergang auf den Sandduenen nicht so gut gewesen. Schon eine interessannte Erfahrung.

Heute dann kamen wir abends in Jodhpur an. Es hat noch nicht zu mehr als einem ausgiebigen Spaziergang durch die Strassen gereicht, aber der war ganz gross. Die kleinen Shops, die Leute, das Treiben. Einfach Wahnsinn. Freue mich darauf das morgen nochmal auskosten zu duerfen und endlich mal zwei Naechte hintereinander in einem Bett schlafen zu koennen. Das heisst, wenn mich der Betreiber hier gleich aus seinem Shop wirft, habe ich auch noch eine Waschsession auf meinem Zimmer vor mir.

So. Feierabend. Namaste!

03 November 2012

Day 1-3: Dehli, Mandawa, Bikaner - oder auch keine Zeit zum Ankommen

schon der dritte Tag der Rundreise und erst heute komme ich endlich ins Netz. Ich habe ein bisschen ein schlechtes Gewissen deswegen, aber es ist nicht meine Schuld. Tatsaechlich ist es schwerer hier ein Internetcafe zu finden als irgendwo in Laos. Das haette ich so jetzt nicht erwartet.

Teil des Problems ist allerdings auch der straffe Zeitplan. Es haette gestern durchaus eine Moeglichkeit gegeben, doch Sightseeing und Abendessen waren wichtiger und als um 9 endlich Zeit fuer Internet gewesen waere, waren im Mandawa bereits saemtliche Buergersteige (das ist jetzt eher bildlich gesprochen, denn die gibt es natuerlich nicht wirklich) hochgeklappt. Nun gut. Das Hotel heute hat einen Computer im Buero des Managers.

Jetzt erstmal kurz durchatmen. Tatsaechlich fuehle ich mich immernoch relativ gestresst. Das hat natuerlich schon was damit zu tun, wie die Reise begonnen hat - am Dienstag noch bis 19h gearbeitet, bis 2h Koffer gepackt und sauber gemacht (der Vermieter kommt vorbei, um den Durchlauferhitzer auszutauschen, sonst waere das nicht so wichtig gewesen), um 9h zur S-Bahn gehechtet, die dann natuerlich 20 Min Verspaetung hatte... Ich will also sagen, schon der Start war eher suboptimal.

In Dehli habe ich dann um 5h morgens ohne Probleme meine Reisegruppe getroffen. Es ging erstmal ins Hotel, Zimmer beziehen, fruehstuecken, kurz ausruhen. Nach den 1,5h Stunden Schlaf war ich so zerstoert wie selten zuvor. Aber es ging erstmal mit unserem Guide Vivek auf Sightseeingtour, denn fuer eigene Initiative waren wir alle zu kaputt und das Hotel lag leider auch am A der Welt. Straff durchgetaktet von einem Spot zum naechsten. Auf der Fahrt zurueck habe ich im Bus gepennt, und zurueck im Hotel hab sofort weiter geschlafen.

Am naechsten Tag morgens die lange Fahrt nach Mandawa. Ankommen. Frisch machen, Sightseeing starten. Eine sehr schoene, alte Stadt. Endlich konnte man ein wenig durch die Strassen schlendern, die Havelis bestaunen und dem allgemeinen Treiben zusehen. So langsam, ganz langsam kam ein wenig Urlaubsstimmung auf und eben ein wenig von dem Gefuehl, das man hat, wenn man mit einer voellig anderen Kultur konfrontiert wird. Richtig sacken konnte es aber noch nicht.

Heute hiess es schon wieder weiterziehen. Diesmal nach Bikaner. Lange Busfahrt. Ankommen. Frisch machen. Sightseeing starten - immerhin konnte ich die anderen davon ueberzeugen, das ganze ohne Vivek zu machen und einfach zu viert ein Taxi zu teilen. Also Fort besichtigen, dann Taxi auftreiben, Tempel gucken. Zurueck zur Stadt hetzen noch ein wenig treiben erleben und Abendessen. Es klingt ein wenig stressiger als es tatsaechlich war, aber viel Zeit zum ueberlegen bleibt tatsaechlich nicht. Dafuer waren die Einzelnen Tagesordnungspunkte heute aber wirklich speziell. OK, das Fort, war eben ein Fort bzw. ein Palast. Sehr schoen, aber eben nur Stein. Aber der Tempel war ein Erlebnis. Der Tempel ist bekannt dafuer, dass er die Reinkarnationen einer Gottheit beheimatet - Ratten. Ueberall! Wie schon gesagt. Ein Erlebnis. Unser eins ekelt sich schon dabei barfuss durch den Tempel zu laufen. Die Inder, die dort zu Hauf hinpilgern, kuessen auch noch den Boden vor den Statuen. Eben. Speziell.

Zurueck in der Stadt machten wir uns auf den Weg in die Altstadt. Wir sind gar nicht ganz reingekommen. Schon der Weg war unglaublich. So viele Menschen. So viel Trubel. Wunderbar. Endlich, nach drei Tagen, beginne ich ein Gefuehl fuer Indien zu entwickeln. Und im Moment ist es noch durch und durch positiv. Chaos und Kontraste, unvoreingenommene Freundlichkeit und - noch - absout faire Haedler. Menschen, Motorraeder, Fahrraeer, Rikschas, Autos, Kuehe, Kamele, Busse, LKWs, alles gleichzeitig auf engsten Strassen auf undurchsichtig vielen Fahrspuren und es funktioniert. Gut, Iris wurde schon von der Kuh umgeworfen, aber sonst ist noch alles gut gegangen.

Morgen gehts schon wieder weiter, nach Jaisalmer. Uebermorgen zur Kamelsafari, danach nach Jodpur und dann sind wir tatsaechlich fast immer mehr als eine Nacht in einem Hotel. Darauf freue ich mich!

So. Bee, keine Zeit zum Korrektur lesen und die Rechtschreibpruefung unterringelt jedes Wort. Ich lasse das alles jetzt mal so stehen.

Namaste