Der letzte Post ist immer der schwerste. Nicht selten lasse ich ihn ausfallen. Aber diesmal nicht. Dieses Mal bekommt der Urlaub einen passenden Abschluss. Und wenn er auch nur ganz kurz werden sollte.
Zur Rückreise an sich gibt es nicht viel zu sagen. Sie verlief recht reibungslos und unspektakulär. Das Einchecken am Charles de Gaulles ist nicht unbedingt übersichtlich gelöst, aber der Flug war pünktlich, das Gepäck kam an und was will man mehr.
Sehr nett war die Tatsache, dass der Flieger erst um 18:15 Uhr abflog. Somit hatten wir noch einige Stunden für letzte Eindrücke übrig. Der Plan war gewesen, endlich mal diese Fahrräder auszuprobieren, die überall zum Ausleihen am Straßenrand stehen und damit ein wenig die Seine entlang zu fahren, in einem Restaurant im Niemandsland hinter der Bastille, das uns wärmstens empfohlen wurde zu Mittag zu essen und dann gemütlich den Heimweg anzutreten. Nun leider funktionierte das mit den Fahrrädern nicht, weil man sich dafür wohl vorher irgendwo hätte registrieren müssen und der Spaziergang der als Ersatz herhalten musste, war zwar sehr schön, aber nicht unbedingt kurz und wir nahmen wohl auch nicht unbedingt den direktesten Weg zum Restaurant.
Das hatte allerdings den großen Vorteil, dass wir endlich an einer Bäckerei vorbei kamen, die vorbildlich beschriftet war. Paris im August ist nämlich ziemlich ruhig, weil sehr viele Pariser aufgeflogen und folglich auch viele Geschäfte geschlossen sind. Und bei den Bäckereien gibt es amtliche Vorschriften, welche wann zumachen darf und das im Fenster die nächste geöffnete Boulangerie angeschrieben sein muss. Wie bei uns mit den Notfallapotheken. Leider halten sich aber nicht alle so vorbildlich daran wie diese Bäckerei hier:
Das Restaurant lag aus unserer Sicht dann doch fast am Ende der Welt. Je länger wir liefen, desto lauter wurden die Zweifel, ob sich der Weg wohl überhaupt rentieren würde und ob das Teil nicht vielleicht auch geschlossen hätte. Als wir dann tatsächlich ankamen, hätte man uns dann auch schon fast nicht mehr bedient. Zumindest begrüßte uns der äußerst nette Kellner - der es im übrigen sehr lustig fand, wie ich mit meinen winzigen Französischbröckchen kämpfend versuchte mich verständlich zu machen - damit uns zu sagen, dass sie doch in einer dreiviertel Stunde schließen würden. Zum Glück machte uns das aber überhaupt nichts aus und wir bekamen ein so leckeres Mittagessen, dass mir immer noch das Wasser im Munde zusammen läuft, wenn ich nur dran denke. Das Pavé auf Sellerie und Artischockengemüse war bestimmt vom Thunfisch (wir waren uns da nicht ganz einig und auf der Karte stand, wenn ich mich richtig erinnere nur pavé, was eigentlich nur ein großes Stück von irgendwas bezeichnet, wie ich erst jetzt im Nachhinein herausgefunden habe - KT, chérie, kannst Du mir bitte mal das Foto davon schicken, dann ergänze ich das hier), wo war ich - ach ja, das pavé, wunderbar glasig und einfach nur sagenhaft lecker, den Wein hatten wir perfekt dazu gewählt und die Profiteroles auf dem Zitronen-Vanille-Gries-Sößchen waren au net grad schlecht. Also ein kulinarisch perfekter Abschluss der Reise. Zurück nahmen wir dann aus Zeitgründen doch sicherheitshalber die Metro.
Ja, so war das. Auch beim Nachhausekommen gab es in der eigenen Wohnung keine bösen Überraschungen, also kann man den Wohnungstausch als absoluten Erfolg werten. Irgendwie hoffe ich jetzt, dass Kollegin B eine Großfamilie plant und sich noch viele weitere Tauschgelegenheiten ergeben....
Alors, Bonne nuit, mes amis.
Le Fin!
1 Kommentar:
Chèrie, es war Schwertfisch. Und ja, es war unerhört lecker!
KT
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