19 Dezember 2013

Tag 13: Begegnungen

auch an vorletzten Tag haben wir wieder einige interessante Menschen getroffen.

Wir habe uns kurz in den Ort gewagt, um noch ein wenig Geld zu besorgen und sind dann am Strand nach Hause gelaufen. In der Stadt trafen wir nur auf das übliche Geschwerl aus Souvenirverkäufern und Taxifahrern. Obwohl, einer war offensichtlich tatsächlich Bayern Fan, weil er nicht nur alle Spieler kannte, sondern auch noch die aktuellen Ergebnisse von der Club WM. Eine andere Verkäuferin hat uns tatsächlich in aller Ruhe gucken und suchen lassen, eine Seltenheit hier. Einer allerdings war zufälligerweise gleich Fan des FC Swansea, als ich behauptet habe, dass ich da her käme.

Am Strand trafen wir dann noch auf einen Tuareg aus Mali. Ein ungewöhnlich netter Mann. Und weil seine Geschichte vom Krieg und den fehlenden Touristen und vom schweren Leben in der Ferne nicht nur herzergreifend war sondern auch noch absolut plausibel klang, haben wir ihm eine Kleinigkeit abgekauft.

Im Gegensatz zu der Zicke mit ihren Tüchern. Die hat uns gestern schon nicht in Ruhe gelassen und heute wollte sie damit weitermachen. Als wir wieder nicht auf ihre "wir habe doch nichts zu essen" Story und die angeblichen Krankenhausrezepte eingestiegen sind, hat sie uns irgendwas hinterher geflucht.

Wir sahen auch den Herrn wieder, der gestern unsere Landsfrau zusammen gestaucht hat. Wir haben nochmal freundlich über die Situation von gestern gesprochen. Er meinte sie hätte uns wohl eine äußerst unfreundliche Art beigebracht, wie man sagt, dass man nichts kaufen möchte und, dass es nicht notwendig sei, soetwas zu sagen, weil die Verkäufer ja nur ihre Waren zeigen wollen. Wir haben dann deutlich gemacht, dass es eben doch Situationen gibt, in denen das angebracht ist, weil die Verkäufer eben nicht locker lassen. Wie gesagt, das Gespräch verlief höflich. Beide Seiten haben ihre Standpunkte deutlich gemacht. Ganz einig sind wir uns wohl nicht geworden.

Dann war da noch der junge Mann, der sich eine Weile nett mit uns unterhalten hat. Wir haben ihn erst ein wenig ignoriert, weil man ja immer darauf wartet, dass gleich die Verkaufsveranstaltung beginnt, aber die blieb dann einfach aus. Stattdessen hat er uns ein Afrikakettchen geschenkt und ist weiter gezogen. Das gibt es also auch.

Was es aber wohl auch gibt sind komplett Irre. Es tut mir ja leid für den offensichtlich mental gehandicapten Jungen aber irgendwann ist dann auch Schluss mit der Toleranz. Erst schob er ewig sein Fahrrad neben uns her, dann fing der notgeile Typ davon an wie "toll" er meine "Ehefrau" findet und zum Schluss fing er auch noch an uns an zu grabschen und zog blank. Ja genau. Wir bekam definitiv viel mehr zu sehen, als wir sehen wollten und waren dann doch froh, als wir endlich zurück am Hotel waren und die Gittertür hinter uns zumachen konnten.

Nicht begegnet, sind wir den Franzosen, die hier hinter hohen mit Bougainville bewachsenen Mauern ihre Anwesen gebaut haben. Einer unserer vielen neuen Freunde erzählte uns noch, dass das Business mit den Franzosen immer schwieriger werde, da immer mehr ihre eigenen Häuser haben, ihre Freunde direkt zu sich einladen und ihre Ausflüge selbst organisieren. Ein verständliches Problem, für ein Land, dass so stark vom französischen Publikum abhängig ist.

In diesem Sinne sind wir vorbildlich. Wir haben unsere Geld schön im Land verteilt.

salut et legi  legi

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